- Verbesserung der kardiovaskulären Gesundheit durch Gewichtsreduktion
Liraglutid zu sein. Damit besteht zum ersten Mal Hoffnung, dass wir unseren PatientInnen nicht nur Ratschläge bezüglich Training und Diät, sondern auch eine echte medikamentöse Hilfe bei der Gewichtsabnahme anbieten können.
In dieser Ausgabe von «info@herz+gefäss» finden sich Artikel zu den Themen Hypertonie, erhöhte Harnsäure, Herzinsuffizienz bei erhaltener Auswurffraktion und zum Vorhofflimmern. In all den Erläuterungen nimmt die Adipositas eine Rolle ein, auch wenn die differenzierte Darstellung der Themen weit darüber hinausgeht.
Ein weiteres Thema beleuchten Dr. med. Vignes Mohan und Prof. Dr. med. Nicolas Diehm, die moderne kathetertechnische Verfahren für Patienten mit erektiler Dysfunktion vorstellen.
Prof. Dr. med. Isabella Sudano erläutert in ihrem Artikel die Diagnose und Therapie der Hypertonie. Sie betont, dass die neuesten ESC-Richtlinien einen grossen Wert auf die korrekte Diagnose der Hypertonie legen. Obwohl die Normwerte weiterhin auf dem Praxisblutdruck bestehen, empfehlen die Richtlinien nun auch, eine Eigenmessung und vermehrt eine 24-Stunden-Blutdruckmessung einzusetzen. Der Artikel fasst auch die nötigen Abklärungen und die Therapieempfehlungen, inklusive den Lebensstilveränderungen, schön zusammen.
In einem informativen Artikel zum Pathomechanismus der erhöhten Harnsäure und zu den daraus resultierenden Gefahren für das kardiovaskuläre System zeigt PD Dr. med. Bernhard Hess auf, dass eine Senkung der Harnsäure auch zu einer Senkung des Blutdrucks führen kann. Er weist auch auf die Gefahr von hohen Dosen Fructose hin, welche viele Jugendliche durch Energy Drinks zu sich nehmen.
Prof. Dr. med. Otmar Pfister erläutert, dass die Herzinsuffizienz mit erhaltener Auswurffraktion (HFpEF) eigentlich nicht eine eigenständige Krankheit ist, sondern Teil eines Syndroms. Die Atemnot kommt nicht nur durch eine diastolische Dysfunktion zustande, sondern auch durch eine komplexe Interaktion mehrerer Organsysteme. Veränderungen der mikrovaskulären Struktur des Herzens, der Lunge, der Nieren und der Skelettmuskulatur führen zur Verschlechterung der Organfunktion, und dies potenziert die kardiale Dysfunktion. Pathophysiologisch steht eine systemische Inflammation im Vordergrund, welche durch die viszerale und epikardiale Adipositas begünstigt wird.
Die Adipositas kann zum Auftreten von Vorhofflimmern führen. Dr. med. univ. Sebastian Seidl et al. zeigen die Pathophysiologie dieses Zusammenhangs auf und geben Hinweise, wie eine Gewichtsreduktion die Therapie beim Vorhofflimmern unterstützen kann. Die Wichtigkeit der unterstützenden Wirkung von Lebensstilveränderungen hat dazu geführt, dass PatientInnen nach Vorhofflimmerablationen vermehrt in ein Rehabilitations-Programm eingeschleust werden, um den Erfolg der Ablation zu sichern. Der Artikel erinnert auch an die proarrhythmogene Wirkung von Alkohol. Sehr schön differenziert er die Wirkung des hilfreichen und des zu starken physikalischen Trainings.
Prof. Dr. med. Franz Eberli
Franz.Eberli@triemli.zuerich.ch
Stadtspital Zürich Triemli
Klinik für Kardiologie
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franz.eberli@triemli.zuerich.ch