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Neuartiger Anti-KIT-Antikörper reduziert Krankheitsaktivität bei Patienten mit refraktärer chronisch induzierbarer Urtikaria

  • Neuartiger Anti-KIT-Antikörper reduziert Krankheitsaktivität bei Patienten mit refraktärer chronisch induzierbarer Urtikaria


Ein neuartiger Anti-KIT-Antikörper, CDX-0159, ist wirksam bei der Behandlung von Patienten mit chronisch induzierbarer Urtikaria, die gegenüber anderen Therapien refraktär waren, so die Zwischenergebnisse, die auf dem Virtual 2021 Annual Congress der European Academy of Allergy and Clinical Immunology (EAACI) vorgestellt wurden. «Urtikaria wird von Mastzellen angetrieben», so Prof. Dr. med. Marcus Maurer, Forschungsdirektor der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Charité Berlin. Die neuartige Therapie führt zu einer Verarmung an Mastzellen mit entsprechender Wirkung auf die Urtikaria. Sie scheint sicher und sehr effektiv zu sein. Die Patienten werden mit einer einzigen Spritze über 12 Wochen geschützt.
In die laufende Studie wurden 20 Patienten aufgenommen, von denen 11 eine chronisch induzierbare Urtikaria hatten, die durch Kälte ausgelöst wird, und 9, die von einer Urtikaria betroffen waren, die durch Kratzen der Haut bei symptomatischem Dermographismus ausgelöst wird.
Insgesamt 14 Patienten haben die 12-wöchige Nachbeobachtungszeit der einmaligen Infusionstherapie, die mit 3 mg/kg verabreicht wurde, abgeschlossen. Die Prüfärzte verwendeten in der Studie verschiedene Messgrössen wie Provokationsschwellentests, die globale Bewertung des Patienten und die globale Bewertung des Arztes.
Ein komplettes Ansprechen, definiert als kleine Quaddel nach dem Provokationstest, wurde bei 8 Patienten mit kältegetriggerter Urtikaria für eine mediane Dauer von 77 Tagen und bei 6 Patienten mit symptomatischem Dermographismus für eine mediane Dauer von 57 Tagen aufrechterhalten.
Zu den unerwünschten Wirkungen gehörten Veränderungen der Haarfarbe (14/20), Infusionsreaktionen (9/20) und Geschmacksstörungen (8/20).
«Die in dieser Studie behandelten Patienten haben eine schwere Erkrankung. Bei ihnen haben mehrere frühere Behandlungen versagt und sie sind in ihrem täglichen Leben erheblich beeinträchtigt», kommentierte Prof. Maurer und ergänzte, dass die Patienten in der Studie bereits andere Therapien wie Omalizumab ausprobiert hatten. «Ein komplettes Ansprechen zu haben, zu einem normalen Leben zurückkehren zu können – für viele von ihnen zum ersten Mal nach vielen Jahren – ist ein grosser Vorteil», so der Referent.

Quelle: Maurer M. The Anti-KIT Antibody, CDX-0159, Reduces Disease Activity and Tryptase Levels in Patients With Chronic Inducible Urticaria. EAACI Virtual Congress 18.07.2021 Abstract 1046

der informierte @rzt

  • Vol. 11
  • Ausgabe 8
  • August 2021