Schlanke Strukturen und zielgerichtete Wirkungsorientierung bei der Swiss Cancer Foundation

Förderung von innovativen Forschungsprojekten

Die Swiss Cancer Foundation ist eine kleine und unternehmerisch handelnde Stiftung im Bereich der Onkologie. Sie wird u. a. getragen von Firmen und Einzelpersonen, die Wert legen auf eine schlanke, wirkungsorientierte und rasche Förderung von innovativen Forschungsprojekten. Ein Merkmal der Stiftung ist dabei, dass sie mit der «Young Oncologist»-Initiative gezielt auch junge Forschende unterstützt.



«Letztlich war es der Startschuss für unser Projekt – und dass wir es wirklich entwickeln können», so antwortet der forschende Arzt Tobias Weiss von der Klinik für Neurologie am Universitätsspital Zürich auf die Frage, was denn genau die Förderung der Swiss Cancer Foundation für ihn bedeute. Und Tämer El Saadany, ehemals Assistenzarzt auf der Abteilung Onkologie/ Hämatologie des Kantonsspitals Graubünden, ergänzt auf die gleiche Frage mit den Worten: «Als junger Forschender ist man bei den grossen und sehr kompetitiven Grants benachteiligt, weil sich dort Forschende bewerben, welche oft seit Jahren forschen, eigene Labors betreiben und über mehrseitige Listen mit Publikationen verfügen. Und diese Qualifikationen haben die erst am Anfang ihrer Karriere stehenden Forschenden noch gar nicht.»

Gezielte Förderung des Forschungsnachwuchses

Genau hier setzt das Förderprogramm «Young Oncologist» der Swiss Cancer Foundation an. Die Stiftung legt den Fokus auf besonders innovative und unkonventionelle Forschungsansätze, aber auch auf den forschenden Nachwuchs. «Denn oft kommen von dort sehr spannende und für die onkologische Prävention, Diagnostik, Therapie und Nachsorge bedeutsame Forschungsprojekte, die ohne finanzielle Unterstützung nicht realisiert werden könnten», ist der Stiftungsrat und ehemalige Leitende Arzt Onkologie und Hämatologie am Kantonsspital St. Gallen, Urs Hess, überzeugt. Mit der vor einigen Jahren entwickelten «Young Oncologist»-Initiative werden daher gezielt junge Forschende und Mediziner gefördert, die erst am Anfang ihrer Karriere stehen und mangels eines langen Track-Records noch keine Chance haben, an die grossen Fördergelder heranzukommen.

Gemeinsames Engagement für Forschungsfortschritte

Das Programm «Young Oncologist»-Initiative fügt sich ein in ein breites Feld von weiteren Aktivitäten der Stiftung, die von Unternehmen, von Stiftungen und Organisationen sowie von Einzelpersonen getragen wird. Sie fokussiert auf innovative und wirkungsorientierte Forschungsprojekte in der Onkologie und verbindet Unternehmen und Onkologie, Wirtschaft und Wissenschaft.
Der Grundgedanke dabei ist, dass eine Krebserkrankung eine schwerwiegende Erkrankung ist, von der meist viele weitere Menschen im familiären und beruflichen Umfeld des/der Erkrankten betroffen sind. Dementsprechend ist sie nicht nur mit hohen emotionalen Belastungen verbunden, sondern auch mit hohen wirtschaftlichen Folgekosten. Es ist daher sowohl gesellschaftspolitisch als auch wirtschaftlich sinnvoll, sich als Unternehmen, als Förderstiftung, als Führungskraft oder auch als Einzelperson für Fortschritte in der Onkologie zu engagieren.

Volkswirtschaftlich sinnvoll

Dieser Fokus spiegelt sich auch in der Arbeitsweise der Stiftung selbst wider: Sie ist äusserst schlank organisiert und verfolgt eine sehr zielgerichtete, aber nicht minder sorgfältige Förderpolitik.

Der ehrenamtliche Stiftungsrat und die Geschäftsleitung evaluieren mehrmals pro Jahr rasch, unbürokratisch und wirkungsorientiert oft multidisziplinär ausgestaltete Projektanträge, wobei besonders auch auf deren potenzielle Hebelwirkung geachtet wird. Die Gremien überwachen persönlich die Mittelverwendung und halten engen Kontakt zu den Forschenden.

Für Donatoren bzw. Mitglieder bietet dieser Ansatz den Vorteil, flexibel, sehr direkt und vor allem ohne bürokratischen Aufwand einen wirkungsvollen Beitrag zur onkologischen Forschung leisten zu können. Dies dient der ganzen Gesellschaft und stärkt auch die Schweiz als attraktiven Forschungs- und Entwicklungsstandort.

Erfreuliche Ergebnisse

Die «Young Oncologist»-Initiative erweist sich als Erfolg. Bisher hat die Stiftung schon fast ein Dutzend Projektanträge bewilligt und die erzielten Wirkungen sind vielfältig. Besonders erfreulich ist, wenn die Forschenden Anerkennung erfahren. So wurde beispielsweise der oben zitierte Tobias Weiss für seine Forschung zur Entwicklung neuer immuntherapeutischen Ansätze bei Hirntumor-Patienten mit dem Georg Friedrich Götz-Preis für hervorragende, international anerkannte Leistungen auf dem Gebiet der Grundlagen- oder klinischen Forschung ausgezeichnet.

Anna Scheliga

Einen Einblick in diese Arbeit und weitere Forschungsprojekte, auch solchen im Rahmen der «Young Oncologist»-Initiative, findet sich unter www.swisscancerfoundation.ch/projekte

info@onco-suisse

  • Vol. 15
  • Ausgabe 5
  • Oktober 2025