Editorial

Ganzheitlich denken, interdisziplinär handeln



Liebe Kolleginnen und Kollegen

Harnwegsinfekte gehören zu den häufigsten bakteriellen Erkrankungen bei Frauen – und angesichts zunehmender antimikrobieller Resistenzen geraten klassische Therapieansätze zunehmend an ihre Grenzen. Umso wichtiger wird es, evidenzbasierte nicht-antibiotische Strategien zu kennen und gezielt einzusetzen. Ein Beitrag in diesem Heft beleuchtet hierzu aktuelle Hintergründe und praxisnahe Optionen.

Ein zweiter Artikel rückt die interdisziplinäre Zusammenarbeit in den Fokus: Die Behandlung von Inkontinenz erfordert oftmals das Zusammenspiel von Gynäkologie und spezialisierter Physiotherapie. Da diese Expertise in der Grundausbildung nur selten vermittelt wird, sind strukturierte Weiterbildung und regelmässiger Austausch besonders bedeutsam.

Schliesslich widmet sich ein weiterer Beitrag der Menopause – einem Wendepunkt, der nicht nur das Ende der Fertilität, sondern den Beginn einer langen Lebensspanne mit besonderen Herausforderungen markiert. Stoffwechsel, Herz-Kreislauf-System und Knochen stehen dabei ebenso im Zentrum wie die Chance, präventiv Einfluss zu nehmen.

Drei Themen, die unterschiedliche Lebensphasen betreffen – und uns daran erinnern, dass gynäkologische Betreuung immer ganzheitlich und vorausschauend sein sollte.

Mit kollegialen GrĂĽssen

Dr. med. David Ehm

Bern

David.Ehm@hin.ch

info@gynäkologie

  • Vol. 15
  • Ausgabe 4
  • September 2025