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Oncosuisse unter neuer Leitung: Ein Gespräch über Vision, Verantwortung und den nationalen Krebsplan

  • Oncosuisse unter neuer Leitung: Ein Gespräch über Vision, Verantwortung und den nationalen Krebsplan

Dominique Froidevaux ist seit April 2025 CEO von Oncosuisse – und bringt über drei Jahrzehnte Erfahrung im Gesundheitswesen mit. Im Interview spricht er über seinen persönlichen Werdegang, die Herausforderungen der Krebsversorgung in der Schweiz und seine Vision für den Nationalen Krebsplan 2026–2032. Unterstützt wird er von Prof. Solange Peters, Präsidentin von Oncosuisse, die strategische Perspektiven und politische Prioritäten einbringt. Gemeinsam wollen sie der Krebs-Community eine starke Stimme verleihen.



Roger von Moos: Dominique Froidevaux, können Sie uns kurz Ihren beruflichen Werdegang skizzieren – insbesondere Ihre über 30-jährige Erfahrung im Gesundheitswesen?

Dominique Froidevaux: Mein Vater hat als Kinderarzt praktiziert, meine Mutter war Laborantin – es liesse sich sagen, ich bin schon von klein auf mit dem Gesundheitswesen aufgewachsen. Die Geschichten, die sie meinem Bruder und mir jeweils erzählten, weckten in mir schon früh die Neugier, mehr darüber zu erfahren. Ich habe in Bern Volks- und Betriebswirtschaft sowie Politikwissenschaft studiert und durfte bereits als Werkstudent erste Berufserfahrungen in einem Universitätsspital sammeln. Nach ein paar «Lehrjahren» in einer internationalen Beratungsfirma, bei der ich nach kurzer Einarbeitung die Länderverantwortung für das Health Care Team innehatte, habe ich mich Anfang der Nullerjahre selbständig gemacht. Seither arbeite ich mit einem kleinen, aber feinen Team und zahlreichen Partnerorganisationen und setze mich für mehr Qualität und tiefere Kosten im Gesundheitswesen ein.

RvM: Was hat Sie motiviert, die Position des CEO bei Oncosuisse anzunehmen, und welche Vision verbinden Sie damit?

DF: Es ist ganz simpel. Ich möchte einen Beitrag leisten, dass sich die Situation der Krebsbetroffenen in der Schweiz verbessert. Als CEO von Oncosuisse möchte ich die vielen Organisationen und alle darin Engagierten, die sich für Krebsbetroffene einsetzen, zusammenbringen und ihnen eine starke Stimme in Politik und Öffentlichkeit geben.

RvM:  Frau Professor Solange Peters, welche Prioritäten ­setzten Sie und der Vorstand bei der Auswahl des neuen CEO?

Solange Peters: Oncosuisse muss heute äusserst schnell reagieren und effizient handeln können. Als Dachorganisation vereinen wir alle Versorgungsangebote, die Krebspatientinnen und -patienten sowie deren Angehörige benötigen. Um diesen Patientenweg in jeder Phase zu erleichtern, muss Oncosuisse die dafür zuständigen Organisationen zusammenführen. Dafür galt es, eine agile Führungspersönlichkeit mit fundierter und spezialisierter Expertise im Bereich Onkologie sowie vertieften Kenntnissen politischer Institutionen und der im Krebsbereich tätigen Organisationen zu finden. Denn die Schweiz muss heute einen Krebsplan ausarbeiten – einen entscheidenden und grundlegenden Schritt zur Entwicklung einer Strategie zugunsten unserer Patientinnen und Patienten sowie ein echtes politisches Instrument zur Verbesserung des Systems. Die Fähigkeit, Menschen zu vereinen, diplomatisch zu agieren und mehrsprachig zu sein, sind Qualitäten, die Dominique Froidevaux besitzt und mit Intelligenz und Brillanz einzusetzen versteht. Genau diese Eigenschaften haben den Vorstand überzeugt.

RvM: Ist der Übergangsprozess Ihrer Ansicht nach gelungen?

SP: Wir haben Oncosuisse in eine gemeinnützige und öffentlich-rechtlich anerkannte Organisation umgewandelt – dies während meines Mandats als Präsidentin und kurz vor dem Amtsantritt von Dominique Froidevaux. Er konnte den Übergang begleiten, die rasche Umsetzung des Projekts «Krebsplan» sicherstellen und sich ganz allgemein um sämtliche Aufgaben von Oncosuisse kümmern. Sowohl finanziell als auch organisatorisch ist es ihm gelungen, eine tragfähige Struktur aufzubauen, die es uns ermöglicht, den Betrieb auf dem Niveau einer solchen Dachorganisation sicherzustellen.

RvM: Dominique Froidevaux, schon bald haben Sie die berühmten ersten hundert Tage hinter sich. Was ist Ihre Zwischenbilanz?

DF: Insgesamt können wir eine sehr erfreuliche Bilanz ziehen. Gleich zu Beginn konnten wir die Mitgliederbasis von 8 auf 11 Mitglieder erweitern, und eine meiner ersten Amtshandlungen waren die Schlussverhandlung und Unterzeichnung des BAG-Mandats an Oncosuisse für den Krebsplan 2026 – 2032. Es gelang auch, ein motiviertes Team zusammenzustellen mit versierten Fachleuten wie Prof. Dr. med. Roger von Moos als Leiter Ressort Politik, Samy Darwish als Projektleiter und einem engagierten Sekretariat. Die Oncosuisse Mitglieder engagieren sich tatkräftig für die Krebsbetroffenen, wir dürfen sie dabei unterstützen. Selbstredend stehen auch etliche Herausforderungen an, denen wir uns in den kommenden Monaten widmen wollen.

RvM: Eine Frage an Sie beide: Wie wollen Sie die verschiedenen Interessen der Mitglieder unter einen Hut bringen?

DF: Das ist eine spannende Frage. Ich sehe es so: Oncosuisse ist der «Kleinste gemeinsame Nenner» zwischen den Mitgliedsorganisationen. Alles, was uns vereint, soll von Oncosuisse portiert werden. Und dies ist nicht wenig: Krebs ist – leider – für viele Menschen eine nach wie vor letale Krankheit, die es entschieden zu bekämpfen gilt. Alle Oncosuisse Mitglieder setzen sich für die Krebsbetroffenen ein, für bessere Rahmenbedingungen usw. Die Frage wird sein, ob alle bereit sind, sich für diesen Gedanken zu öffnen und ihre gemeinsamen Interessen bei Oncosuisse zu bündeln. Wenn das gelingt, und da sollten wir optimistisch sein, dann hat die Cancer Community künftig eine viel stärkere Stimme als bis anhin. Wichtig scheint mir auch Folgendes: Die einzelnen Mitglieder sind frei, ausserhalb von Oncosuisse ihre eigenen Interessen weiterhin zu vertreten und eigene Aktivitäten zu entfalten.

SP: In diesem Konzept des gemeinsamen Nenners sind wir voll­kommen einer Meinung. Ich persönlich mache mir jedoch weniger Sorgen darüber, ob er feststeht, denn die tägliche Realität erinnert uns ständig an seine Existenz. Sei es im Bereich der Prävention, des gleichberechtigten Zugangs zur Gesundheitsversorgung – von Vorsorgeuntersuchungen bis hin zu innovativen Behandlungsmethoden –, der Sensibilisierung und des Engagements von Politik und Öffentlichkeit oder der demografischen Realitäten, die sowohl die Bevölkerung als auch die Angehörigen der Gesundheitsberufe betreffen: All diese Elemente definieren klare Prioritäten und Dringlichkeiten, die in den letzten fünf Jahren leider ständig an Bedeutung und Auswirkungen zugenommen haben. Die Menschen wissen, dass die Gesundheitsversorgung in der Schweiz nicht mehr für alle gleich ist und dass sie besser sein könnte – und sollte. Genau hier liegt die gemeinsame Grundlage von Oncosuisse: eine pragmatische Grundlage, die kollektive Ambitionen fördert.

RvM: Welche Chancen und Herausforderungen sehen Sie, Dominique Froidevaux, in der Rolle als politischer Interessenvertreter der Krebsorganisationen?

DF: Die grösste Chance sehe ich darin, dass es uns gelingt, die Politik und die Öffentlichkeit auf die Herausforderungen zu sensibilisieren, die Krebs für Patientinnen und Patienten, deren Angehörige und das Fachpersonal sowie die Versorgungsstrukturen und die Forschung mit sich bringt. Und ja, wir möchten auch mit konkreten Massnahmen dazu beitragen, dass sich die Situation verbessert. Eine erste solche Massnahme ist der Krebsplan, den wir aktuell am Entwickeln sind.

RvM: Seit April 2025 ist Oncosuisse mit dem BAG-Mandat für den Nationalen Krebsplan 2025 – 2032 beauftragt. Wie priorisieren Sie die wichtigsten Themenfelder?
DF: Der Krebsplan wird schrittweise erarbeitet: In einer ersten Phase fanden im zweiten Quartal 2025 Austauschsitzungen zwischen Oncosuisse-Vorstand und BAG statt, im Beisein von Vertreterinnen der Gesundheitsdirektorenkonferenz GDK. Dort wurde besprochen, welche Themenfelder prioritär weiterzubearbeiten sind. Konkret geht es um folgende Themenfelder: Früherkennung, Zugang zu optimaler Krebsversorgung, Cancer Survivorship, Klinische Forschung, Patientendaten. Diese Themenfelder werden in einem nächsten Schritt der BAG-Direktion unterbreitet. Danach sind ab Oktober 2025 Stakeholder-Workshops mit Organisationen geplant, die sich in den Themenfeldern aktiv einbringen. Wir werden dort den Fokus auf konkrete Umsetzungsprojekte setzen, denn: Wir wollen kein Papier für die Schublade schreiben, sondern Impact generieren für die Krebsbetroffenen.

RvM: Wie wollen Sie dies tun?

DF: Dies können wir nur tun, indem wir mit den Organisationen zusammenarbeiten, die sich bereit erklären, konkrete Projekte zu entwickeln und umzusetzen. Nach Abschluss der Stakeholder-Workshops ist eine Konsultation geplant. Danach geht der von Oncosuisse redigierte Krebsplan im Entwurf an das BAG. Das BAG wird hierauf basierend den vom BAG gezeichneten Krebsplan erstellen und dem Bundesrat unterbreiten, und zwar für die Sitzung des Bundesrates im Juni oder September 2026. Der Krebsplan soll für die Periode 2026–2032 gelten. Im Idealfall werden in dieser Periode mehrere Projekte umgesetzt, koordiniert durch Oncosuisse.

RvM: Wie sieht Ihre Strategie zur Einflussnahme auf politische Entscheide aus?

DF: Parallel zum Krebsplan sind wir am Entwickeln einer Politikstrategie. Diese muss im Einklang sein mit der übergeordneten Strategie von Oncosuisse und mit dem Krebsplan. Wir werden uns auf wenige Themen fokussieren, die für die Krebsbetroffenen im Vordergrund stehen, und diese Themen gemeinsam mit den Oncosuisse-Mitgliedern und Drittorganisationen in den politischen Prozess einbringen. Das Ziel ist immer dasselbe: Wir wollen die Situation für Krebsbetroffene nachhaltig verbessern. Mit Roger von Moos haben wir einen versierten, politikaffinen Mediziner, der uns gemeinsam mit der Oncosuisse-Politikgruppe unterstützt und die einzelnen Themen voranbringt.

RvM: Aus der strategischen Sicht der Präsidentin: Welche weiteren Meilensteine stehen zwischen 2025 und 2027 an? Was sind aus Ihrer Sicht aktuell die grössten Heraus­forderungen für die Krebsbekämpfung in der Schweiz?

SP: Ich bin nach wie vor fest davon überzeugt, dass wir in der Schweiz über eines der leistungsfähigsten und gerechtesten Gesundheitssysteme verfügen, insbesondere im Vergleich zu vielen anderen Ländern, in denen ich arbeite oder die ich gut kenne. Diese Spitzenleistung ist unbestreitbar. Es wäre jedoch illusorisch zu glauben, dass dieses System keine Schwachstellen hat. Was wir heute beobachten, ist eine reale, wenn auch diskrete Verschlechterung. Die Krankenkassenprämien steigen kontinuierlich und belasten die Haushalte stark. Die Finanzierung der Krankenhäuser steht unter Druck, insbesondere die der öffent­lichen und universitären Einrichtungen, die hochspezialisierte Behandlungen anbieten. Gleichzeitig entstehen Billigkrankenversicherungsmodelle, die den Zugang zu einer hochwertigen Gesundheitsversorgung für die gesamte Bevölkerung gefährden. Der Zugang zu innovativen Behandlungen ist nach wie vor ungleich, insbesondere bei Off-Label-Therapien, die jedoch manchmal die einzige Option für Krebspatientinnen und -patienten im fortgeschrittenen Stadium darstellen. Ähnlich verhält es sich beim Zugang zur Gesundheitsversorgung im Allgemeinen: Er variiert je nach Wohnort, Kanton und sogar nach dem Umfang der Versicherungsdeckung. Die Prävention ist nach wie vor unzureichend. Wie kann man beispielsweise akzeptieren, dass der Konsum von Alkohol und Tabak mit all den bekannten Folgen für die öffentliche Gesundheit und insbesondere für Krebs in bestimmten Regionen nach wie vor so verbreitet und so wenig reguliert ist? Krebs in der Schweiz verdient starke, sichtbare und vor allem koordinierte politische Aufmerksamkeit. Es geht nicht nur darum, hier und da einen Indikator zu verbessern, sondern eine echte nationale Strategie zum Wohle aller zu entwickeln, die über Kantonsgrenzen und politische Gräben hinweggeht. Wir brauchen eine zweckgebundene Finanzierung, eine gerechte und kohärente Organisation sowie ein klares gemeinsames Engagement, wenn wir die Stärken unseres Systems bewahren und allen Krebspatienten einen gleichberechtigten Zugang zu Prävention, Diagnose und modernster Behandlung gewährleisten wollen. Genau das muss meiner Meinung nach die nächsten Schritte zwischen 2025 und 2027 bestimmen.

RvM: Wo sehen Sie das grösste Potenzial für Fortschritte – sei es Prävention, Früherkennung, Versorgung oder Datenqualität?

SP: In allen diesen Bereichen, sei es Prävention, Früherkennung, Qualität der Versorgung oder Qualität der Daten, gibt es noch enormen Verbesserungsbedarf. Diese Fortschritte werden jedoch nicht von selbst kommen. Sie erfordern das gemeinsame Engagement aller Beteiligten: Verbände, Gesundheitsfachleute, Patienten und natürlich die Politik. Jeder und jede von uns muss sich dort einbringen, wo er oder sie mit seinen oder ihren Kompetenzen konkret etwas bewirken kann. Wir dürfen nicht länger passiv von aussen zusehen. Ja, die Gesundheitskosten steigen, das ist eine Tatsache. Aber statt zu klagen, müssen wir intelligente und realistische Lösungen finden. Dazu gehört insbesondere eine ehrliche und umfassende Bewertung der indirekten Kosten von Krebs: wirtschaftliche Verluste für Arbeitgeber, Auswirkungen auf die Gesellschaft insgesamt und die Belastung für pflegende Angehörige. Wir müssen auch den Mut haben, die Debatte über neue Finanzierungsquellen zu eröffnen. Warum ziehen wir nicht eine gerechte, progressive und einkommensabhängige Steuer in Betracht, die speziell für die Bekämpfung dieser “teuren” und damit sicherlich schweren Krankheiten bestimmt ist? Schliesslich muss klar gesagt werden: Länger und gesünder zu leben ist ein Ziel, das wir alle teilen. Aber das hat seinen Preis. Die Frage ist, ob wir verantwortungsbewusst, gerecht und nachhaltig damit umgehen wollen, indem wir dort investieren, wo es etwas bewirkt, oder ob wir zunehmende Ungleichheiten und Brüche in unserem System weiterhin hinnehmen wollen. Für mich ist die Entscheidung klar.

DF: Es besteht an allen Ecken und Enden Potenzial: In der Prävention – hier hat der Bund bereits eine NCD-Strategie, was wir sehr begrüssen. Allerdings lässt sich leicht feststellen, dass trotzdem noch manches im Argen liegt. Wie kommt es, dass dieselbe Regie­rung, die sich für die Krebsbekämpfung engagiert, den Tabakanbau subventioniert? Punkto Früherkennung ist die Schweiz ein Flickenteppich. Ein Beispiel mag dies verdeutlichen: Je nach Kanton habe ich kostenlos Zugang zu Darmkrebs-Screening, in anderen Kantonen bleibt mir dies verweigert. Die Versorgung ist auf hohem Standard, wir laufen allerdings akut Gefahr, dass dies schon bald nicht mehr der Fall ist: Der Zugang zu neuen Medikamenten erfolgt im internationalen Vergleich immer später. Der Off-label Use erfolgt trotz Verordnungsrevision weiterhin auf dem alten Standard, der einen raschen, chancengleichen Zugang zu wirksamen Therapien verhindert. Schliesslich wird der sich abzeichnende – und teils bereits reale – Fachkräftemangel unweigerlich zu Versorgungsengpässen führen.

RvM: Letzteres ist auch immer mehr bei etablierten Therapien zu beobachten …

DF: Genau! Dies bereitet Anlass zu grösster Sorge. Die Schweiz hat als Forschungsstandort einen guten Ruf. Hier besteht erheb­liches Ausbaupotenzial, insbesondere für die klinische Forschung im Krebsbereich. Last but not least möchte ich noch etwas zur Datenlage sagen: Wir müssen feststellen, dass die Schweiz den Anschluss an die technische Entwicklung verpasst hat. Es besteht massiver Aufholbedarf in der Schweizer Datenwüste. Erste Massnahmen in die richtige Richtung sind erfolgt, aber da gibt es noch viel zu tun. Standardisierte Datenformate und Datensätze, datenschutzkonformer Datenaustausch sind da nur ein Anfang bei der weiteren Digitalisierung.

RvM: Wenn wir in fünf Jahren zurückblicken, was würden Sie dann als Ihre grössten Erfolge definieren?

SP: Wenn ich fünf Jahre in die Zukunft blicken müsste, würde ich es als grossen Erfolg ansehen, dass wir zum Aufbau einer starken Dachorganisation wie Oncosuisse beigetragen haben. Eine solche Organisation schafft echten Zusammenhalt zwischen den Akteuren, seien es Institutionen, Verbände oder die Zivilgesellschaft. Als greifbaren Erfolg würde ich auch die Umsetzung eines Krebsplans mit konkreten, messbaren und vor allem erreichten Zielen im Dienste der Betroffenen betrachten. Unabhängig vom institutionellen Rahmen wäre es mir jedoch am wichtigsten, dass sich unser Gesundheitssystem in Richtung mehr Gerechtigkeit entwickelt hat: eine gerechtere Krankenversicherung, ein garantierter Zugang zu optimaler Versorgung für alle und eine Gesellschaft, die in der Lage ist, ihre Ressourcen besser zu teilen, um diejenigen zu versorgen, die leider darauf angewiesen sind, ohne sich dies ausgesucht zu haben. Von diesem kollektiven Bestreben sollten wir uns leiten lassen.

DF: Wenn es gelingt, die Situation der Krebsbetroffenen hierzulande nachhaltig zu verbessern, würde ich das als den schönsten Lohn für unsere Arbeit bezeichnen.

Interview: Prof. Dr. med. Roger von Moos

Prof. Dr. med. Roger von Moos

Direktor Tumor- und Forschungszentrum
Kantonsspital Graubünden
7000 Chur

tumorzentrum@ksgr.ch

info@onco-suisse

  • Vol. 15
  • Ausgabe 4
  • Juli 2025