Das diffuse, grosszellige B-Zell-Lymphom (DLBCL) ist das häufigste Non-Hodgkin-Lymphom. Rund 60% aller Patienten mit einem DLBCL können mit der Standardtherapie R-CHOP geheilt werden. Dennoch gibt es immer noch Patienten, die mit dieser Therapie einen Rückfall erleiden, so dass neue Behandlungsmöglichkeiten erforderlich sind. Ob sich die Heilungsrate mit der Zugabe von Acalabrutinib zu R-CHOP bei Patienten mit spezifischen Mutationen erhöhen oder bei ungenügendem Ansprechen auf die Standardtherapie verbessern lässt, wird in der Studie SAKK 38/19 geprüft.
Zusätzliche Gabe von Acalabrutinib
In der Studie SAKK 38/19 wird untersucht, ob die Zugabe des Wirkstoffs Acalabrutinib zu einer R-CHOP-Behandlung (A-R-CHOP) die Wirksamkeit bei spezifischen Mutationen (Gruppe A) verbessern kann. Ausserdem werden Sicherheit und Verträglichkeit der Behandlung mit A-R-CHOP geprüft. Acalabrutinib wird zweimal täglich als Tablette eingenommen. Der Wirkstoff ist in der Schweiz zur Therapie bisher unbehandelter chronisch-lymphatischen Leukämie zugelassen.
Unterschiedliche Therapien – je nach Ansprechen
Bei den Studienteilnehmenden von SAKK 38/19 wird zudem die Art und Dauer der Behandlung an die Untersuchungsergebnisse angepasst (zirkulierende Tumor-DNA [ctDNA] und PET-CT), die während der Therapie erhoben werden. Das Ziel besteht darin, durch Therapie-Eskalation (Zugabe von Acalabrutinib) oder -Deeskalation (Reduktion von R-CHOP Zyklen) die Wirksamkeit und Verträglichkeit der Behandlung zu verbessern.
An der Studie können rund 260 therapienaive Patientinnen und Patienten mit einer bestätigten Diagnose eines DLBCL teilnehmen. Bei allen Teilnehmenden werden vor Therapiestart ein erstes PET-CT (PET1), eine erste Testung der ctDNA (ctDNA1) und eine Testung auf die Genmutationen MYD88 L265P und/oder CD79A/B durchgeführt.
Patienten mit einer Mutation oder beiden Mutationen werden in die Gruppe A eingeteilt. Diese Patienten erhalten 2 Zyklen A-R-CHOP. Danach erfolgen die Untersuchungen PET2 und ctDNA2. Zeigt sich ein Krankheitsprogress, wird die Studienteilnahme abgebrochen und die Patienten erhalten eine andere Therapie. Alle anderen Patienten der Gruppe A werden weiter mit 4 Zyklen A-R-CHOP behandelt.
Patienten ohne Mutationen erhalten 2 Zyklen R-CHOP. Danach erfolgen die Untersuchungen PET2 und ctDNA2. Aufgrund der Untersuchungsergebnisse werden die Patienten in die Gruppen B, C und D eingeteilt:
– Gruppe B sind Patienten mit residueller Krankheit in PET2 und ohne molekulare Response. Sie erhalten 2 Zyklen A-R-CHOP. Danach erfolgen die Untersuchungen PET3 und ctDNA3. Bei gutem Ansprechen folgen 2 weitere Zyklen A-R-CHOP und 2 Zyklen nur mit Acalabrutinib. Hat die Krankheit gemäss PET3 oder ctDNA3 nicht gut angesprochen, wird die Studientherapie beendet und die Patienten erhalten eine Salvage-Therapie.
– Gruppe C sind Patienten mit negativem PET2 und molekularer Response. Sie erhalten 2 weitere Zyklen R-CHOP und
2 Zyklen nur mit Rituximab.
– Gruppe D sind Patienten mit residueller Krankheit in PET2 und molekularer Response oder negativem PET2 und ohne molekulare Response. Sie erhalten 4 weitere Zyklen R-CHOP (Abb. 1).
Nach Abschluss der Studientherapie finden alle drei Monate klinische Kontrollen statt, und in den Monaten 12, 18 und 24 nach Beginn der Therapie werden nochmals PET-CT-Untersuchungen durchgeführt. Nach 24 Monaten finden die Kontrolluntersuchungen noch alle 6 Monate statt, nach 60 Monaten seit Beginn der Studientherapie enden die Kontrollen.
Diese Studie wird unterstützt vom Nachlass Frau Hubacher-Gugler
Studienname: Assessing a ctDNA and PET-oriented therapy in patients with DLBCL. A multicenter, open-label, phase II trial. Teilnehmende Zentren: An dieser Studie nehmen mehrere Zentren in der Schweiz und im Ausland (in Planung) teil. Bitte finden Sie weitere Informationen hierzu auf der SAKK Webseite: https://www.sakk.ch/de/studien Coordinating Investigator: PD Dr. med. Anastasios Stathis, Onkologisches Institut der Italienischen Schweiz (IOSI), anastasios.stathis@eoc.ch Supporting Coordinating Investigator: Prof. Dr. med. Davide Rossi, Onkologisches Institut der Italienischen Schweiz (IOSI), davide.rossi@eoc.ch
PD Dr. med. Felicitas Hitz, Kantonsspital St.Gallen, felicitas.hitz@kssg.ch
Prof. Dr. med. Urban Novak, Inselspital Bern, urban.novak@insel.ch Clinical Project Manager: Jana Musilova, SAKK Koordinationszentrum Bern, jana.musilova@sakk.ch
Ständerätin Marina Carobbio hat in ihrer Interpellation vom 15.12.2021 «Wann kommt der nationale Plan zur Bekämpfung von Krebs?» dem Bundesrat zwei Fragen gestellt (siehe info@ONCO-SUISSE 01/22). Der Bundesrat hat die Fragen am 2.2.2022 beantwortet. Untenstehend sind die zwei Fragen aus der Interpellation sowie die Stellungnahme des Bundesrates abgedruckt. Die Behandlung des Geschäfts im Ständerat hat am 17.3.2022 stattgefunden, wir werden Sie an dieser Stelle über den weiteren Verlauf informieren.
Fragen M. Carobbio:
1. Ist der Bundesrat der Meinung, dass angesichts der grossen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bedeutung von Krebs ein koordiniertes strategisches Vorgehen von Bund und Kantonen zusammen mit den Beteiligten notwendig ist? Wie will er dieses Vorgehen ausgestalten?
2. Die steigende Zahl von Neuerkrankungen und die wachsende Zahl von Krebsüberlebenden, die eine angemessene Behandlung brauchen, stellt uns vor grosse Herausforderungen. Wie gedenkt der Bundesrat der beunruhigenden Entwicklung dieser Herausforderungen zu begegnen?
Stellungnahme des Bundesrates 2.2.2022:
1. In der Folge der Annahme der Motion Altherr 11.3584 «Nationale Strategie der Krebsbekämpfung. Für mehr Chancengleichheit und Effizienz» erteilte der Dialog Nationale Gesundheitspolitik (NGP), die ständige gesundheitspolitische Plattform von Bund und Kantonen, Oncosuisse am 19. April 2012 den Auftrag zur Erarbeitung der Nationalen Strategie gegen Krebs (NSK). Die Strategie schloss unter anderem das Schaffen von organisatorischen Voraussetzungen ein, die ein gemeinsames Weiterverfolgen der Ziele der NSK nach 2020 auch ohne eine Weiterführung der Strategie (z.B. in einer Nachfolgeorganisation) ermöglichen.
Der klare Entscheid des Dialog NGP gegen eine Weiterführung der NSK nach 2020 beruht auf folgenden Gründen:
Die Hauptherausforderungen bei der Krebsbekämpfung sind heute bereits durch andere Strategien abgedeckt (wie z.B. die Nationale Strategie zur Prävention nichtübertragbarer Krankheiten, die Qualitätsstrategie des Bundes im Schweizerischen Gesundheitswesen) oder gesetzlich geregelt (Bundesgesetz über die Registrierung von Krebserkrankungen [KRG; SR 818.33]) für die Verbesserung der Datengrundlagen.
Bei den weiteren Herausforderungen, wie beispielsweise der schweizweiten Vernetzung aller Akteure im Krebsbereich, sind primär die Akteure aus der Gesundheitsversorgung in der Verantwortung. Ihre Netzwerkorganisation – das Oncosuisse Forum – hat die Rolle der Nachfolgeorganisation und die Aufgabe der Vernetzung der Akteure bereits übernommen. Sie zählt heute 8 Mitgliederorganisation: Krebsforschung Schweiz, Krebsliga Schweiz, Nationales Institut für Krebsepidemiologie und -registrierung, Onkologiepflege Schweiz, Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für Klinische Krebsforschung, Schweizerische Gesellschaft für Hämatologie, Schweizerische Gesellschaft für Medizinische Onkologie und Schweizerische Pädiatrische Onkologie Gruppe. Das Oncosuisse Forum ist inzwischen gut etabliert und steht in engem Kontakt mit dem Bundesamt für Gesundheit sowie der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren. Zur Vernetzung der Akteure setzt das Oncosuisse Forum verschiedene Themenplattformen ein, führt jährliche Tagungen mit allen involvierten Akteuren durch und lanciert diverse Einzelaktivitäten und -projekte. Aktuell erarbeitet das Oncosuisse Forum den «Masterplan 2030» unter Berücksichtigung der Strategie Gesundheit 2030 des Bundesrates. Dieser soll eine praxisnahe Bestandsaufnahme der nationalen Aktivitäten und Herausforderungen im Schweizer Krebsbereich umfassen und als eine aktuelle Diskussions- und Handlungsgrundlage für die weiteren Aktivitäten des Oncosuisse Forum dienen.
Der Bundesrat ist deshalb der Ansicht, dass über die genannten Arbeiten hinaus aktuell kein weiterer Koordinationsbedarf auf politischer Ebene besteht.
2. Der «Masterplan 2030», verschiedene Themenplattformen und Tagungen sowie weitere Aktivitäten des Oncosuisse Forum werden den Akteuren im Krebsbereich helfen, den Handlungsbedarf zu schärfen, die Handlungsoptionen zu diskutieren und die notwendigen Massnahmen einzuleiten. Die Gesundheitspolitik wird sich in Zukunft aufgrund der Weiterentwicklung der Krebsregistrierung auf zuverlässigere Datengrundlagen über Krebserkrankungen abstützen können. Die besseren Datengrundlagen werden nicht nur die Optimierungen der Diagnose- und Behandlungsqualität sowie die Beantwortung weiterer Forschungsfragen ermöglichen, sondern auch die kantonale Planung und Organisation der Versorgung der Patientinnen und Patienten unterstützen.
Etwa 4500 Menschen erkranken jährlich in der Schweiz an Dickdarmkrebs, rund 1700 Personen sterben daran. Doch früh erkannt, ist Dickdarmkrebs in den meisten Fällen heilbar. Das qualitätsgesicherte Vorsorgeangebot in der Schweiz muss deshalb weiter ausgebaut werden und für alle zugänglich sein.
Zur Früherkennung von Dickdarmkrebs empfehlen Fachpersonen die Darmspiegelung oder den Blut-im-Stuhl-Test (FIT). Seit 2013 übernimmt die obligatorische Krankenversicherung für Personen im Alter von 50 bis 69 Jahren alle zehn Jahre die Kosten für die Koloskopie oder alle zwei Jahre für den FIT-Test. «In Kantonen, die keine organisierten Screeningprogamme haben, ist die Vorsorgeuntersuchung jedoch nicht von der Franchise befreit» bedauert Guido Biscontin, Fachspezialist Früherkennung bei der Krebsliga Schweiz.
Screeningprogamme noch nicht flächendeckend
Solche Screeningprogramme existieren mittlerweile in der gesamten lateinischen Schweiz und vielen deutschschweizer Kantonen (Abb. 1). Für die Umsetzung sind in mehreren Kantonen die kantonalen oder regionalen Krebsligen zuständig. Gemeinsam mit weiteren Akteuren analysiert die Krebsliga Schweiz, in welchen fehlenden Kantonen die Chancen gut stehen, die Implementierung ebenfalls anzustossen oder voranzutreiben. Doch organisierte Programme alleine reichen nicht. Die Zielgruppe muss diese auch nutzen. Deshalb ist auch die Information der Bevölkerung ein zentraler Pfeiler im Kampf gegen den Darmkrebs. Die Krebsliga stellt dazu u.a. kurze Videos zur Verfügung.
Erhöhung der Alterslimite auf 74 Jahre
Weiter streben die Fachleute auf dem Gebiet der Darmkrebsvorsorge eine Erhöhung der Alterslimite von 69 auf 74 Jahre an, d.h. die obligatorische Krankenversicherung müsste die Kosten der Früherkennungsuntersuchungen bis zum 75. Altersjahr übernehmen. Damit wäre die Schweiz im Einklang mit den internationalen Empfehlungen.
Trotz Corona zur Darmspiegelung
Insgesamt wurden in der Schweiz 2020 im Vergleich zum Vorjahr gemäss Swiss Cancer Screening 10-15% weniger Screening-Untersuchungen durchgeführt. Das lag jedoch vor allem an der Coronapandemie: Der Lockdown im Frühjahr 2020 hatte zu einem Einbruch der durchgeführten Screening-Untersuchungen geführt. «Alle Menschen ab 50 Jahren, die aufgrund der Pandemie auf eine Früherkennungsuntersuchung verzichtet haben, sollten diese so bald wie möglich nachholen», empfiehlt Guido Biscontin.
Weitere Informationen: www.krebsliga.ch/darmkrebs
Die steigende Zahl von Krebserkrankungen und die wachsende Zahl von Cancer Survivors stellt die Schweiz vor grosse Herausforderungen. Angesichts der hohen gesellschaftlichen und ökonomischen und damit auch politischen Relevanz von Krebserkrankungen ist es nicht hinnehmbar, dass die Schweiz aktuell keinen Plan hat, wie Bund und Kantone zusammen mit den beteiligten Akteuren den komplexen und zahlreichen Herausforderungen der Krebsbekämpfung zielführend begegnen können.
Der Trend ist in der Schweiz deutlich: Die Zahl der Menschen in der Schweiz, die mit und nach Krebs leben, steigt. Einerseits ist dies auf die demografische Entwicklung zurückzuführen. Mindestens eine von fünf Personen erkrankt vor ihrem 70. Lebensjahr an Krebs. Andererseits nehmen bei vielen Krebsarten erfreulicherweise die Überlebenschancen zu und Krebspatienten leben heute länger. Das zeigt sich in der Zunahme sogenannten Cancer Survivors – gemäss Hochrechnungen werden es im Jahr 2030 über eine halbe Million sein.
Diese Entwicklung bedeuten nicht nur für Betroffene und ihr Umfeld eine grosse Belastung. Sie stellt auch unsere Gesellschaft, unsere Wirtschaft und insbesondere auch unser Gesundheitsversorgung vor grosse Herausforderungen. Jede Krebserkrankung, die verhindert werden kann, vermindert viel individuelles Leid und Kosten für die Allgemeinheit.
Breiter Handlungsbedarf in der Krebspolitik
Deshalb gilt es beispielsweise Tabakonsum, den grössten vermeidbaren Risikofaktor für Krebs, mit wirksamen Präventionsmassnahmen einzudämmen. Basierend auf wissenschaftlicher Evidenz kann mit qualitativ hochstehenden, systematischen Krebsfrüherkennungsprogrammen erreicht werden, dass möglichst viele Krebserkankungen frühzeitig entdeckt werden. Das trägt zu besseren Behandlungsergebnissen und Heilungschancen und schlussendlich massiv tieferen Behandlungskosten bei. Ausserdem muss der rasche Zugang zu sinnvollen Krebsbehandlung in der Schweiz für alle sichergestellt sein – und dies unabhängig von der Preis-Entwicklung der neuen innovativen Therapien. Gleichzeitig sind wir alle auf ein finanziell tragbares Gesundheitssystem angewiesen. Und die sogenannten Cancer Survivors sind auf andere Versorgungsstrukturen angewiesen als Akuterkrankte. Sie benötigen vielfältige und kontinuierliche medizinische Nachsorge, begleitete berufliche Wiedereingliederung und sorgfältige onkologische Langzeitbetreuung. Ebenso braucht es eine angemessene Finanzierung von Angeboten der Onkorehabilitation, der Psychoonkologie sowie von Palliative-Care-Leistungen, damit diese allen Patientinnen und Patienten bei Bedarf gleichermassen zur Verfügung steht. Die Bedingungen für die klinische Krebsforschung inklusive finanzieller Unterstützung müssen attraktiver gestaltet und der Zugang zur internationalen Netzwerken sichergestellt sein, damit Therapieoptimierungen ermöglicht werden und die Schweiz in der Krebsforschung weiterhin wettbewerbsfähig bleibt. Dies sind nur einige Beispiele mit Handlungsbedarf für die Politik.
Fehlender nationaler Plan zur Bekämpfung von Krebs
Trotzdem fehlt es der Schweiz aktuell an einer Strategie zur Krebsbekämpfung, seit die nationale Strategie gegen Krebs 2020 (NSK) ausgelaufen ist. Zwar betreiben die Krebsorganisationen mit dem «Oncosuisse Forum» die koordinativen Anstrengungen der NSK weiter. Bund und Kantone beteiligen sich jedoch nicht daran. Dabei empfiehlt auch die WHO ihren Mitgliedstaaten, einen nationalen Krebsplan zu implementieren. Fast alle EU-Mitgliedstaaten haben bereits Krebspläne in Anwendung und seit letztem Jahr verfolgen die EU-Staaten koordiniert den ambitionierten Europäischen Plan zur Krebsbekämpfung.
Auch in der Schweiz wird es nicht möglich sein, künftig ohne eine enge, langfristige und gut koordinierte Zusammenarbeit aller Akteure über die gesamte Versorgungskette der komplexen Krankheit Krebs wirkungsvoll zu begegnen. Deshalb wollte Ständerätin Marina Carobbio in einer Interpellation vom Bundesrat wissen, ob er ein koordiniertes strategisches Vorgehen von Bund, Kantonen und den Krebsorganisationen für notwendig erachtet und wie er gedenkt, mit den grossen Herausforderungen umzugehen.
Unzureichender Verweis auf andere Strategien
In seiner Antwort auf die Interpellation verweist der Bundesrat auf die abgeschlossene NSK und deren Nachfolgeorganisation Oncosuisse Forum. Der Dialog Nationale Gesundheitspolitik (NGP), die ständige gesundheitspolitische Plattform von Bund und Kantonen, habe sich gegen eine Weiterführung der NSK entschieden, weil die Hauptherausforderungen bei der Krebsbekämpfung heute bereits durch andere Strategien abgedeckt seien (wie z.B. die Nationale Strategie zur Prävention nichtübertragbarer Krankheiten, die Qualitätsstrategie des Bundes im Schweizerischen Gesundheitswesen). Ausser Acht lässt der Bundesrat dabei grosszügig den Handlungsbedarf in verschiedenen Bereichen wie beispielsweise in der Früherkennung, der Zugangsgerechtigkeit oder der Versorgungssicherheit von Cancer Survivors sowie der Krebsforschung. Zudem verweist er auf den Masterplan 2030 des Oncosuisse Forum, der eine praxisnahe Bestandsaufnahme der nationalen Aktivitäten und Herausforderungen im Schweizer Krebsbereich umfassen und als eine aktuelle Diskussions- und Handlungsgrundlage für die weiteren Aktivitäten dienen wird. Nicht thematisiert wird allerdings, dass die Krebsorganisationen die Finanzierung der wertvollen Erarbeitung und insbesondere der Umsetzung längerfristig nicht allein stemmen können.
Krebsregistrierung als prioritäre Massnahme anerkennen
Dank der nationalen Krebsregistrierung kann heute das Krebsgeschehen in der Schweiz fortlaufend beobachtet werden. Die Gesundheitspolitik wird sich in Zukunft aufgrund der Weiterentwicklung der Krebsregistrierung auf zuverlässigere Datengrundlagen über Krebserkrankungen abstützen können, um so evidenzbasierte Entscheide zur künftigen Krebsprävention und –versorgung zu fällen. Dies hält auch der Bundesrat in der Antwort auf die Interpellation fest. Damit die erhobenen Daten aber einen relevanten Beitrag zur Weiterentwicklung, zur Optimierung und zur Steuerung des Gesundheitswesens leisten können, sind die Vollzähligkeit, die Vollständigkeit, die Korrektheit und die Aktualität der Daten zentral. Entsprechend müssen die beteiligten Akteure und auch die Politik – Bund und Kantone – der Krebsregistrierung die nötige Priorität einräumen.
Haben Sie Anmerkungen oder Fragen? Bitte melden Sie sich: politik@oncosuisse.ch
Franziska Lenz
Leiterin Politik und Public Affairs Krebsliga Schweiz
1. Bundesamt für Statistik, Nationale Krebsregistrierungsstelle, Kinderkrebsregister: Schweizerischer Krebsbericht 2021 – Stand und Entwicklungen, 14.10.2021
https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/aktuell/neue-veroeffentlichungen.assetdetail.19305696.html
2. European Commission : Europe’s Beating Cancer Plan, 3.2.2021
https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/en/ip_21_342
3. 21.4454 Interpellation Carobbio Guscetti Marina. Wann kommt der nationale Plan zur Bekämpfung von Krebs? https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-
curia-vista/geschaeft?AffairId=20214454
Irène Bachmann-Mettler hat die Geschicke der OPS während 19 Jahren als Präsidentin geleitet. Im September ist sie zurückgetreten und hat den Führungsstab an Manuela Eicher übergeben. Im Interview blickt Irène Bachmann zurück auf ihre persönlichen OPS-Highlights und verrät, was sie in Zukunft machen möchte.
Irène Bachmann-Mettler
Irène, wieso wurdest du vor über 45 Jahren Pflegefachfrau – damals noch Krankenschwester?
Diesen Berufswunsch hatte ich schon während der Sekundarschule – warum, weiss ich eigentlich nicht. Vielleicht lag es an den «Susanne Barden»-Romanen, die ich damals verschlang. Darin wurde der Lebensweg einer Krankenschwester geschildert, und diese Welt des Spitals beeindruckte mich sehr. Ich wollte nie etwas anderes werden.
Warum hast du dich in Onkologiepflege spezialisiert?
Nach der Ausbildung hatte ich eine Stelle in St. Gallen, und die Oberschwester schickte mich auf die Onkologie. Ich war sofort fasziniert von dem Fach. Man war sehr nahe bei den Patienten und den Angehörigen, hoffte und bangte mit ihnen, und begleitete die Menschen über eine lange Zeit, von der Diagnose und oft bis zum Tod. Es war eine ganzheitliche Pflege, und ich war davon ganz erfüllt. Wir hatten auf der Station ein tolles Team und ich konnte bald als Stationsleiterin die Hämatologie übernehmen. Das war anfangs der 80er-Jahre. Man führte die ersten aplasierenden Chemotherapien durch und pflegte die Patienten in Isolationszelten. Weil das Spital Jules Bordet in Brüssel eine anerkannte Station dafür hatte, ging ich für ein paar Wochen nach Belgien, um diese spezielle Pflege zu lernen. Zurück in St. Gallen richteten wir Pflegenden und das Ärzteteam selbst die ersten Isolationszelte ein.
Gab es etwas, das dir damals an deiner Arbeit besonders gefiel?
Die Pflege von Patientinnen und Patienten mit Leukämien wuchs mir ans Herz. Das waren junge Menschen, und sehr viele starben. Wir versuchten oft zu organisieren, dass die Betroffenen zum Sterben heimgehen konnten. Es gab noch keine spezialisierte Spitex, also gingen wir Pflegenden vom Spital aus zu den Patienten nach Hause und machten bereits damals Palliative Care. Als Pflegende in der Onkologie waren wir Pionierinnen und konnten neues Wissen, das wir uns auch auf internationalen Kongressen aneigneten, mit grossem Enthusiasmus umsetzen. Die Forschung brachte immer wieder neue Erkenntnisse, auch in der Supportivtherapie, und wir konnten die Pflege weiterentwicklen.
Wie hast du diese rasante Veränderung der Onkologie wahrgenommen?
Besonders sind mir die Patienten mit Hodenkrebs in Erinnerung geblieben. Das waren junge, gesunde Männer, die operiert wurden, danach eine sehr belastende Chemotherapie erhielten und trotzdem oft starben. Dann wurde Cisplatin neu als Chemotherapeutikum eingesetzt – und viele dieser Männer konnten geheilt werden. Dasselbe sahen wir auch bei Menschen mit Leukämien oder Hodgkin-Lymphom: Viele dieser Patientinnen und Patienten kamen nach intensiven Therapien jahrelang auf die Onkologie für Kontrollen, wo auch wir Pflegende sie immer wieder sahen. Oder wir konnten sie in einer palliativen Situation gut unterstützen und begleiten. Das hat uns motiviert und gestärkt!
Was war schwierig?
Anfangs waren die schweren Symptome der Krankheiten und die unerwünschten Nebenwirkungen der Therapien sehr belastend. Schmerzen, Übelkeit und Erbrechen belasteten die Betroffenen und die Pflegenden. Eine gewisse Ohnmacht war spürbar, denn es gab kaum gute Konzepte zu deren Behandlung.
Wurde dir die Arbeit mit schwer kranken und sterbenden Menschen nie zu viel?
Ich konnte damit gut umgehen. Es gab zwar viele traurige Erlebnisse, aber ich habe damit nie gehadert. Wenn ich nach Hause ging, konnte ich abschalten. Mein Mann und ich hatten ein reiches soziales und kulturelles Leben, wir gingen in Konzerte, ins Theater, wandern oder wir trafen Freunde – das war wichtig. Oft gingen wir nach einem anstrengenden Tag ins Restaurant essen und erzählten uns, was wir erlebt hatten. Das entlastete mich. Mein Mann hat mich immer unterstützt – er hatte nie ein Problem damit, wenn ich zu spät kam oder er warten musste. Als ich auf der Leukämie-Abteilung arbeitete und ein Patient eine halbe Stunde vor Arbeitsschluss Fieber bekam, dann blieb ich. Mein Mann wartete manchmal stundenlang im Auto auf mich, bis ich fertig war und wir essen gehen konnten. Das habe ich sehr geschätzt. Und ich arbeitete in tollen Teams, in denen wir uns gegenseitig unterstützten. Ein paar von uns treffen sich noch heute einmal pro Jahr.
Die Onkologiepflege Schweiz gibt es seit knapp 20 Jahren. Wie hat sie sich entwickelt?
Ab 1979 trafen sich interessierte Pflegende der ersten onkologischen Abteilungen der Schweiz. Bei diesen Treffen war ich bereits dabei. 1987 gründeten wir die Schweizerische Interessengruppe für Onkologiepflege und 1998 die Vereinigung für Onkologiepflege. Daraus entstand 2002 die Onkologiepflege Schweiz. Also bereits ab den 80er Jahren versammelten sich immer mehr Pflegende aus Spitälern der ganzen Schweiz zum fachlichen Austausch, insbesondere bezüglich Symptomkontrolle und psychischen Belastungen. Wir organisierten Kongresse und arbeiteten beispielsweise mit der Schweizerischen Arbeitsgruppe für Klinische Krebsforschung (SAKK) und der European Oncology Nursing Society (EONS) zusammen. Mir war immer wichtig, dass ich mich weiterbilden konnte – und meine Kolleginnen und ich wollten, dass auch andere Pflegende sich Wissen aneignen und ihre Erfahrungen austauschen konnten. Es bildeten sich auch regionale Gruppen und wir boten bald auch Weiterbildungen an und verfassten Leitlinien und Konzepte für das Symptommanagement oder zur Sicherheit im Umgang mit Zytostatika.
Welches sind deine persönlichen Highlights aus dieser Zeit?
Da gibt es viele. Ausserhalb der OPS war es sehr bedeutend, als in den frühen 80er Jahren die ersten Weiterbildungslehrgänge angeboten wurden und diese dann auch anerkannt wurden. Dies hat die Onkologiepflege in der Schweiz gefördert und gestärkt. Auch die Kongresse und die regionalen Tagungen waren Highlights, weil man nebst dem neuem Wissen und Erfahrungsaustausch Gleichgesinnte treffen konnte und sich eine «Community» bildete. Wir waren damals schon gute Netzwerkerinnen und das lag mir sehr am Herzen. Dieses Gefühl, dass man nicht allein ist und andere dieselben – guten und schlechten – Erfahrungen machen, hat mich immer gestärkt. Ich vertrat die Onkologiepflege in anderen Gremien, zum Beispiel bei der Krebsliga Schweiz, bei Oncosuisse oder palliative ch oder bei der Entwicklung der Kommunikationskurse der Krebsliga Schweiz. Diese Vorstands- und Entwicklungsarbeit machte ich sehr gern.
Wie war die Zusammenarbeit mit Ärztinnen und Ärzten?
Die Zusammenarbeit mit Onkologinnen und Onkologen erlebte ich sehr gut – es war klar, dass es ohne einander nicht geht und die gegenseitige Akzeptanz war selbstverständlich. Mein persönlicher Eindruck ist aber, dass die Zusammenarbeit in der Pionierphase der Onkologie kollegialer und partnerschaftlicher war als heute. Das Hierarchiedenken hat in den letzten Jahren in den Spitälern eher zugenommen. Vielleicht liegt das daran, dass sich manche Ärztinnen und Ärzte abgrenzen wollen, um so den besonderen Status aufrechtzuerhalten. In Gremien mit Ärztinnen und Ärzten musste ich mich oft für das spezifische Wissen und die Aufgaben der Pflegenden engagieren, zum Beispiel wenn Gelder verteilt oder Projekte finanziert wurden.
Hast du ein Beispiel?
In den letzten Jahren haben wir Qualitätskriterien für Onkologiepflegende definiert. Dazu gehören auch 20 Stunden Weiterbildung pro Jahr. Aus meiner Sicht ist diese Anzahl Stunden notwendig, damit die Pflegenden auf qualitativ hohem Niveau arbeiten können, denn die Onkologie ist ja ein Fach, dass sich sehr rasch verändert. Von vielen Spitälern und onkologischen Praxen erhielten wir positive Rückmeldungen, jedoch auch sehr kritische, dass 20 Stunden Weiterbildung pro Jahr für Pflegende viel zu viel seien. So etwas ärgert mich, denn da fehlt die Wertschätzung für das Fachwissen und die Aufgaben der Onkologiepflegenden. Diese Gespräche brauchen Geduld. Nach 45 Jahren Engagement ist mir diese teilweise abhanden gekommen. Doch ich bin zuversichtlich, dass wir gemeinsam auf einem guten Weg sind.
Gibt es Erlebnisse, die dich besonders geprägt haben?
Ich möchte zwei erwähnen. Als erstes die Arbeit in der Palliative Care. In den 90er Jahren machte ich eine Ausbildung als Erwachsenenbildnerin. Als Diplomarbeit konzipierte ich eine interdisziplinäre Weiterbildung in Palliative Care, die damals noch mehrheitlich auf Menschen mit einer Krebserkrankung ausgerichtet war. Mit diesem Konzept ging ich zur Krebsliga Schweiz, die diesen Weiterbildungslehrgang dann während zehn Jahren finanzierte. Wir haben rund 200 Personen ausgebildet. Viele von ihnen sind noch heute als Expertinnen und Führungspersonen tätig. Im interdisziplinären Leitungsteam und unter den Teilnehmenden hatten wir einen intensiven Austausch, der mich menschlich und fachlich stark prägte. Die Auseinandersetzung mit Leben und Tod war enorm bereichernd, wie auch die Gespräche mit und die Begleitung von kranken Menschen und deren Familien in der Praxis. Das zweite ist die Forschung. Ich war immer fasziniert von der Suche nach neuen und besseren Behandlungs- und Pflegeansätzen und davon, wie sich diese Entwicklungen direkt auf die Lebensverlängerung und -qualität der betroffenen Menschen und die Medizin und Pflege auswirken.
Was hast du als OPS-Präsidentin am liebsten gemacht?
Ich führte gerne Projekte durch, die einen praktischen Nutzen haben. Zum Beispiel das Erstellen von evidenzbasierten Leitlinien und Konzepten für die Praxis – das fand ich sehr wert- und sinnvoll. Aber auch die Entwicklung der Verbandsstrukturen und der Angebote oder das Vernetzen von Fachpersonen schätzte ich.
Gab es auch Dinge, die dich gestört haben?
Ich bin eher ungeduldig und hätte im Rahmen der OPS gern noch mehr Projekte verwirklicht. Dafür hatten wir aber manchmal schlicht zu wenig Expertinnen. Wenn man 100% arbeitet und eventuell noch eine Familie hat, ist der Aufwand hoch, daneben noch für die OPS tätig zu sein. Manche meiner Kolleginnen absolvierten auch ein Studium und hatten deswegen kaum noch Zeit für die OPS. Ich war in dieser Hinsicht privilegiert: Meine Arbeitgeber, das Kantonsspital St. Gallen und das Universitätsspital Zürich, stellten mir pro Jahr zehn Tage für die Verbandsarbeit zur Verfügung – das war eine grosse Entlastung. Auch deshalb konnte ich neben dem Präsidium verschiedene Weiterbildungen absolvieren.
Als du jünger warst, war es unüblich, dass man als verheiratete Frau Karriere machte. Hast du deswegen Anfeindungen erlebt?
Nein. In meinem Beruf waren wir nur Frauen, und das Verständnis füreinander war gross. Ich selbst war von meinem Beruf so erfüllt und auch von der Möglichkeit, hinauszugehen und mit anderen zusammenzuarbeiten, dass ich mir nicht vorstellen konnte, Hausfrau und Mutter zu sein. Mein Mann und ich schätzten unsere Freiheit und die vielfältigen Tätigkeiten sehr.
Nun bist du pensioniert und als OPS-Präsidentin zurückgetreten. Hast du Pläne für die Zukunft?
Ich habe den richtigen Zeitpunkt gewählt, um aufzuhören. Ich konnte mich schrittweise aus dem Berufsleben verabschieden. Die OPS-Zeitschrift werde ich vorläufig weiter als Redaktorin begleiten, und das auch sehr gern – so bleibe ich in Kontakt mit dem Fachwissen und meinen Weggefährtinnen.
Momentan spiele ich viel Golf, das ist meine grosse Passion. Ich gehe gerne wandern und nehme mir Zeit für mich persönlich und für das, was in den letzten Jahren etwas zu kurz gekommen ist. Zum Beispiel spontan mit meinem Mann ein paar Tage nach Mailand fahren um Kunstausstellungen zu besuchen und die Italianità zu erleben oder mein Zuhause geniessen. Oder einfach, wenn ich Lust habe, zwei Stunden in den Wald gehen oder ins Yoga. Das ist meine grosse Freiheit. In den nächsten Jahren möchte ich kein Amt und keine freiwilligen Tätigkeiten übernehmen – nur kein Aktivismus. Wahrscheinlich werde ich Vorlesungen besuchen – ich interessiere mich unter anderem für Kunstgeschichte, Philosophie und griechische Mythologie – und als Steinbildnerin im Maggiatal schnuppern. Oder auch einfach einmal ohne Zeitdruck ein Buch lesen, eine Aussicht geniessen und Sein.
Zum Abschluss: Was stand für dich im Mittelpunkt deiner Tätigkeiten?
Die Patientinnen und Patienten und ihre Angehörigen. Es ist sehr wichtig, die Pflegenden zu stärken und weiterzubilden. Immer mit dem Ziel, die Pflege der Patientinnen und Patienten – und somit hoffentlich ihre Lebensqualität – zu verbessern. Das war für mich sinnstiftend, bereichend und machte mir Freude.
Dr. med. Eva Ebnöther
Erstveröffentlichung des Artikels in der Zeitschrift Onkologiepflege 4/21
Lors de l’ admission d’ un patient âgé dans un établissement de soins, un bilan gériatrique complet est effectué, mais la santé bucco-dentaire n’ est que rarement prise en compte. Les caries et les maladies parodontales sont les maladies les plus fréquentes de la cavité buccale, mais les maladies de la muqueuse buccale, comme le carcinome épidermoïde, sont également plus fréquentes avec l’ âge. Les patients âgés prennent en outre de nombreux médicaments, dont une grande partie provoque une sécheresse buccale. Le biofilm peut être aspiré et entraîner des pneumonies d’ aspiration. Un contrôle dentaire régulier, au moins tous les six mois, est donc recommandé. Lors de l’ entrée dans un établissement de soins, le dentiste traitant devrait établir un « plan de soins » tenant compte des besoins individuels du patient et de sa dentition. La santé bucco-dentaire fait partie intégrante de la santé générale et peut contribuer de manière significative à la qualité de vie des personnes âgées.
When an elderly patient is admitted to a care facility, a complete geriatric assessment is performed, but oral health is rarely considered. Caries and periodontal disease are the most common diseases of the oral cavity, but diseases of the oral mucosa, such as squamous cell carcinoma, are also more common with age. Elderly patients also take many medications, many of which cause dry mouth. The biofilm can be aspirated and lead to aspiration pneumonia. A regular dental check-up, at least every six months, is therefore recommended. When entering a nursing home, the attending dentist should establish a «care plan» that takes into account the individual needs of the patient and his or her dentition. Oral health is an integral part of general health and can contribute significantly to the quality of life of older adults. Key Words: Oral health, elderly people, care plan, caries, periodontal diseases, aspiration pneumonia
Santé bucco-dentaire – partie intégrante du bien-être
Une bouche et une dentition saine font partie intégrante de la santé et du bien-être général (1). Les principales maladies bucco-dentaires qui surviennent chez les personnes adultes sont chroniques, progressives et cumulatives au cours de la vie. Les causes des maladies bucco-dentaires sont étroitement liées au mode de vie, qui comprend une négligence de l’ hygiène bucco-dentaire ainsi qu’ une alimentation riche en sucre, le tabagisme et la consommation d’ alcool (2). Les infections buccales, en particulier les maladies parodontales, peuvent avoir un impact négatif sur l’ état de santé général, et des associations avec les maladies cardio-vasculaires, le diabète, les naissances prématurées et les pneumonies bactériennes ont été signalées (3). La récente tendance à conserver une dentition naturelle complète ou partielle jusqu’ à un âge avancé a été accueillie comme un progrès, mais une prévalence élevée de caries et de maladies parodontales accompagne la conservation des dents et reste un défi considérable pour la santé publique (4). Les autres maladies des tissus buccaux comprennent un large éventail d’ affections des muqueuses, ainsi que les carcinomes épidermoïdes, dont la prévalence augmente au-delà de 60 ans (5).
Les défis de la santé bucco-dentaire chez les personnes âgées
Les affections bucco-dentaires les plus répandues chez les personnes âgées restent les caries coronaires et radiculaires ainsi que les maladies parodontales, qui favorisent toutes la perte des dents si elles restent sans traitement. La perte de dents altère la plupart des fonctions orales, en particulier l’ efficacité de la mastication, ce qui conduit, souvent inconsciemment, à l’ adoption d’ un régime alimentaire malsain, car les choix alimentaires se limitent à ce qui est facile à mâcher avec peu de dents naturelles et/ou de prothèses dentaires (6). L’ apport calorique quotidien est souvent assuré par un régime riche en hydrates de carbone raffinés et en sucre, qui fournit les calories nécessaires, mais manque de nutriments importants comme les protéines, les vitamines et le calcium (7). Lors de la vieillesse, un IMC élevé est en général associé à une faible morbidité et mortalité (8). L’ amélioration de l’ efficacité de la mastication ne pourrait qu’ améliorer indirectement le poids et l’ état nutritionnel, en permettant l’ ingestion d’ une plus grande variété d’ aliments, en offrant la possibilité de manger des plats non mélangés et d’ apparence appétissante et en favorisant les repas en compagnie d’ autres personnes, ce qui entraîne une augmentation de l’ apport calorique. L’ amélioration de l’ état nutritionnel après une restauration dentaire avec une meilleure efficacité de mastication n’ est pas automatique, un conseil nutritionnel est recommandé pour que le patient bénéficie au mieux de la nouvelle prothèse (9).
L’ état de santé général, notamment des maladies chroniques ou leur traitement constituent un autre défi pour la santé bucco-dentaire des personnes âgées. Selon le rapport de l’ OMS sur le vieillissement, les sept maladies chroniques les plus courantes chez les personnes âgées sont les maladies cardiovasculaires, le cancer, les maladies respiratoires, le diabète, la cirrhose du foie, l’ arthrose et les troubles neurocognitifs (10). Alors que le diabète a un effet bidirectionnel direct sur la santé parodontale, d’ autres maladies ont un effet plutôt indirect sur la santé bucco-dentaire, que ce soit par la prise de médicaments, la radiothérapie ou la chimiothérapie. Un effet indésirable de ces médicaments peut être une sécheresse buccale, entraînant des problèmes de mastication, de déglutition, d’ élocution, de port de prothèses dentaires et de sensibilité des muqueuses (11). Lorsque les dents naturelles sont encore présentes, un risque élevé de caries et une augmentation de l’ abrasion sont associés à un manque de salive.
Un autre problème fréquent chez la personne âgée fait récemment l’ objet d’ une attention croissante, la dysphagie. Les troubles de la déglutition augmentent avec l’ âge et atteignent chez les patients institutionnalisés une prévalence de 40-60 % (12). La dysphagie est reconnue comme l’ un des principaux mécanismes physiopathologiques conduisant à la pneumonie par aspiration, l’ une des principales causes de morbidité et de mortalité par infection chez les patients âgés. La fréquence accrue peut être expliquée par les changements physiologiques liés au vieillissement de l’ arbre respiratoire et à l’ immunosénescence. L’ altération des réflexes de toux entraîne la stagnation de corps étrangers dans le pharynx qui peuvent ensuite être aspirés dans les poumons. À part des troubles de déglutition, l’ hygiène orale, ainsi que la présence de dents naturelles avec des poches parodontales importantes sont des facteurs de risque reconnus pour la pneumonie d’ aspiration (13, 14). Mais même chez le sujet édenté, des dépôts bactériens sur la langue peuvent encore provoquer une pneumonie d’ aspiration (15). Il est donc crucial de maintenir une bonne hygiène bucco-dentaire chez les personnes âgées.
L’ hygiène bucco-dentaire des personnes âgées
L’ hygiène bucco-dentaire est souvent mauvaise chez les personnes âgées, et plusieurs raisons peuvent expliquer ce phénomène (16). Le vieillissement physiologique, qui détériore la vision, la sensibilité tactile, l’ odorat et la dextérité, se manifestent chez les personnes âgées, même si elles vieillissent en bonne santé. Ces déficiences physiologiques rendent difficile l’ exécution des mesures d’ hygiène bucco-dentaire. S’ y ajoutent l’ arthrose et les accidents vasculaires cérébraux, ou du déclin cognitif et de la dyspraxie comme dans les troubles neurocognitifs tels que la démence. Des outils adéquats, comme des brosses à dents à manche épais, un miroir grossissant et des lunettes ou des outils spéciaux pour le nettoyage des prothèses dentaires peuvent contribuer à améliorer l’ hygiène bucco-dentaire, mais leur prévalence est faible et leur utilisation n’ est pas une coutume répandue.
Avec le temps, les séquelles des maladies dentaires s’ accumulent, et souvent les papilles interdentaires présentent des récessions laissant la morphologie de la dentition avec des niches où les aliments et la plaque dentaire peuvent adhérer sans être dérangés par la joue ou la langue. Un autre facteur lié à l’ âge est l’ utilisation de forces musculaires plus faibles pendant la mastication, telles que celles de la langue, des joues et des lèvres, ce qui entraîne un moindre auto-nettoyage de la cavité buccale pendant la mastication. L’ hygiène buccale peut également devenir douloureuse lorsque l’ hyposalivation rend la muqueuse buccale sensible et douloureuse, car les effets protecteurs et réparateurs de la salive sont absents. La Société Japonaise de Gérodontologie a récemment introduit le diagnostic « oral hypofunction », qui implique sept facteurs fonctionnels : la force de serrage et la pression de la langue, l’ hygiène orale et la salivation, la mastication et la déglutition, ainsi que la coordination motrice de la langue et des lèvres (17).
Une autre raison de la mauvaise hygiène bucco-dentaire peut être un changement de priorités, lorsque les maladies chroniques et la déficience fonctionnelle dominent la vie quotidienne. Enfin, le retrait de la vie sociale implique une diminution de la pression pour une apparence soignée, y compris une « haleine fraîche ». Lorsque l’ on vit dans un contexte institutionnel, avec peu d’ interactions sociales, et souvent peu de « secret » sur la présence d’ une prothèse amovible, le seuil pour ne pas porter une prothèse (potentiellement inconfortable) ou pour ne pas se brosser les dents est souvent élevé.
L’ examen dentaire – un geste indispensable
Les examens périodiques chez le dentiste et l’ hygiène bucco-dentaire professionnelle, effectuée par une hygiéniste dentaire ou un autre professionnel dentaire formé, contribuent à prévenir les maladies bucco-dentaires et à les traiter avant de progresser, le cas échéant. Ces contrôles servent à dépister le cancer ou d’ autres maladies de la muqueuse buccale, mais visent également à détecter les premières caries et à examiner les tissus parodontaux à la recherche de signes cliniques d’ inflammation, notamment des gonflements, des saignements, des rougeurs et une augmentation de la profondeur des poches parodontales. Si des restaurations dentaires sont déjà présentes, elles nécessitent un entretien régulier pour rester en fonction et ne pas présenter de niches ou des défauts de surface. Les contrôles comprennent également l’ évaluation de l’ assise ferme d’ une prothèse et de l’ occlusion entre les dents supérieures et inférieures afin d’ assurer le confort buccal et de prévenir le dysfonctionnement des articulations temporo-mandibulaires. Les intervalles des contrôles devraient être au moins tous les 6 mois, mais sont déterminés en fonction du risque individuel du patient.
Le plan des soins bucco-dentaires
À l’ âge adulte, bien avant l’ apparition de la fragilité, mais au plus tard à un stade pré-fragile, le patient et le dentiste devraient établir ensemble un « plan de soins bucco-dentaires », dont le but est de prévenir et contrôler les maladies bucco-dentaires, contrôler la douleur et l’ infection, éliminer les dysfonctionnements et assurer une bonne qualité de vie liée à la santé bucco-dentaire (18). Ce plan comprend l’ explication des facteurs de risque des maladies bucco-dentaires et l’ incitation à modifier les comportements à risque, comme l’ arrêt du tabac, la consommation modérée d’ alcool, une alimentation saine et le recours régulier aux services dentaires. La prise de vitamine D et de calcium, à des doses visant à prévenir l’ ostéoporose, est efficace pour réduire la perte de dents (19). Le plan de soins bucco-dentaires explique également les implications d’ une dépendance croissante. L’ évaluation des risques associés comprend l’ identification des conditions menaçant la santé bucco-dentaire et évoquant un risque particulier de caries et de maladies parodontales, par exemple un faible débit salivaire, afin de convenir des rappels périodiques appropriés. Elle doit en outre déterminer un ensemble personnalisé d’ outils d’ hygiène bucco-dentaire, adaptés à la dentition, mais aussi aux déficiences fonctionnelles telles que les troubles de la vision, la faiblesse de la force et la dextérité des mains.
Prévention au début de la fragilité et de la multi-morbidité
Avec l’ apparition de la fragilité et du déclin fonctionnel, le « plan de soins » devrait faire partie intégrante d’ une admission dans une institution. Pour la prévention des maladies parodontales, des dentifrices antibactériens doivent être recommandés, ainsi que des séances d’ hygiène buccale professionnelle. Les produits à base de chlorhexidine peuvent être utilisés temporairement pour contrôler l’ infection (20). Au stade de la fragilité, la prévention s’ étend à la prévention de la pneumonie par aspiration. Un décès sur 10 dû à une pneumonie est évité par une hygiène bucco-dentaire professionnelle hebdomadaire, lorsqu’ elle est réalisée par un professionnel de la santé dentaire (21, 22). Le port de prothèses dentaires pendant la nuit double également l’ incidence de la pneumonie. Les personnes âgées fragiles devraient donc s’ abstenir de porter leurs appareils amovibles pendant la nuit, car leur charge bactérienne présente un risque pour la santé en termes de pneumonie (23). Il est recommandé de conserver les prothèses amovibles au sec pendant la nuit, afin que les bactéries soient mortes avant que la prothèse ne soit nettoyée et remise en bouche le matin (24). À ce stade, il est également conseillé d’ évaluer les effets indésirables de la polypharmacie, comme l’ hyposalivation et la présence de sucre dans les médicaments, principalement dans les sirops (25, 26). Le soulagement de la sécheresse buccale est assuré par la vaporisation d’ eau dans un flacon atomiseur, par des activités de mastication unilatérale (chewing-gum ou tubes à mâcher) ou enfin par des substituts salivaires qui se présentent sous forme de sprays, de gels ou de bains de bouche (27). Outre l’ établissement d’ un plan de soins bucco-dentaires, le rôle du professionnel de la santé bucco-dentaire est d’ informer et d’ éduquer le patient sur les mesures préventives et de contrôler leur efficacité.
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Pre Dre méd. dent. Dr. h.c. Frauke Müller
Clinique universitaire de médecine dentaire,
Division de gérodontologie et prothèse adjointe,
Université de Genève
CMU, Rue Michel-Servet 1, 1211 Genève 4
Département de réadaptation et gériatrie,
Hôpitaux Universitaires de Genève
Frauke.mueller@unige.ch
L’ auteure a déclaré n’ avoir aucun conflit d’ intérêt en rapport avec cet article
◆ La plupart des facteurs de risque de maladies bucco-dentaires et de perte de dents peuvent être évités en gérant les facteurs de risques associés, notamment une alimentation saine, une hygiène bucco-dentaire quotidienne méticuleuse, une consommation modérée d’ alcool et l’ arrêt du tabac.
◆ La génétique, le contexte socio-économique et d’ autres risques encore non documentés peuvent également jouer un rôle dans le développement des maladies bucco-dentaires et de la perte des dents.
◆ Pour les patients âgés, les troubles fonctionnels et cognitifs représentent un défi particulier. La déglutition peut provoquer des pneumonies d’ aspiration. La perte de dents due aux caries et aux maladies parodontales peut entraîner des troubles de la mastication. De nombreux médicaments provoquent une sécheresse buccale.
◆ L’ hygiène buccale est plus difficile à réaliser en raison de l’ âge et de
la maladie et ne fait souvent plus partie des priorités des patients âgés. Une bonne santé bucco-dentaire est pourtant un élément essentiel d’ un vieillissement réussi.
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