Allen Leserinnen und Lesern wünschen wir ein gesundes glückliches Jahr 2022! Wir freuen uns sehr, Ihnen die erste Ausgabe von «info@ONCO-SUISSE» vorzulegen und danken allen, die mitgeholfen haben, das Zusammengehen von «info@onkologie» mit dem «Schweizer Krebsbulletin» möglich zu machen. Noch bremst uns die Coronapandemie, doch wir hoffen, auch bald wieder Redaktionssitzungen rund um einen Tisch abhalten zu dürfen, wie dies für eine gute Redaktionskultur unerlässlich ist.
Die bewährte Fortbildung der bisherigen «info@onkologie» führen wir in Studienzusammenfassungen und Beiträgen renommierter KollegInnen fort – und haben hierbei im Team der Editoren neue Unterstützung: Dr. med. Silvia Hofer und Prof. Oliver Gautschi helfen nun mit, die besten Themen zu finden und umzusetzen, während Prof. Beat Thürlimann und Prof. Christoph Renner sich im Journal Watch engagieren.
Gleichzeitig ist «info@ONCO-SUISSE» als offizielle Kommunikationsplattform der ONCOSUISSE unser neues Organ und Forum aller beteiligten Gesellschaften und Verbände. Das aktuelle Heft ist also die Erstausgabe dieser neuen gemeinsamen Aufgabe. Soweit zumindest unser Ziel, zu dem wir alle Beteiligten um Ihre Mitarbeit bitten. Nutzen Sie die Gelegenheit, Ihre Aktivitäten, Diskussionsbeiträge, aber auch Personalien, Preise oder Termine print und online mitteilen zu können!
In diesem Sinne wollen wir in unserer neuen «info@ONCO-SUISSE» neben aktuellen Fortbildungsbeiträgen, Journal Watch, Presse-corner insbesondere auch Mitteilungen zu den Aktivitäten der vielseitigen Fachverbände und die nationalen Aktivitäten der Oncosuisse unseren Lesern vermitteln.
Kardiovaskuläre Komplikationen sind die häufigsten Ursachen für Morbidität und Mortalität nach Tumorbehandlungen bei Jugendlichen In diesem Artikel wird auf die kardiovaskuläre Nachsorge dieser Patienten eingegangen.
Les complications cardiovasculaires sont les causes les plus fréquentes de morbidité et de mortalité après un traitement tumoral chez les adolescents. Cet article traite du suivi cardio-vasculaire de ces patients.
Die 5-Jahres-Überlebensrate beträgt heutzutage bis zu 80% bei Patienten mit Tumorerkrankungen im jungen Lebensalter (10 bis < 35 Jahre) (1). Dieser herausragende therapeutische Erfolg ist jedoch begleitet von Spät-Komplikationen der Tumorbehandlung, welche bei bis zu 40% aller Patienten beobachtet werden, die mehr als 30 Jahre die Tumordiagnose überlebt haben (2). Typische Spät-Komplikationen sind maligne Zweit-Tumore, endokrine und kardiopulmonale Dysfunktion, kardiovaskuläre Komplikationen, Nierenerkrankungen und neuronale Sensibilitätsstörungen (2). Die häufigsten Ursachen für Morbidität und Mortalität sind kardiovaskuläre Komplikationen wie die koronare Herzerkrankung und insbesondere die Herzinsuffizienz (3).
Riskostratifizierung
Verglichen mit der allgemeinen Bevölkerung ist bei Langzeit-Überlebenden nach Tumorerkrankung im jungen Lebensalter das Risiko für eine Herzinsuffizienz 15fach erhöht, und 7fach für einen plötzlichen Herztod (4). Insbesondere die kumulative Anthrazyklin-Dosis (gerechnet in Doxorubicin-Äquivalenzdosis) ist in diesem Zusammenhang wichtig, so beträgt die Inzidenz der Herzinsuffizienz bei < 250 mg/m2 < 5%, bei 250-600 mg/m2 < 10%, und bei > 600 mg/m2 > 30% (4). War das Herz im Feld einer thorakalen Strahlentherapie miteinbezogen, so ist die Inzidenz der Herzinsuffizienz ebenfalls deutlich erhöht bei Applikation von ≥ 35 Gy, erhöht bei 15 < 35 Gy, und nicht oder nur wenig erhöht bei < 15 Gy (5) (Tab. 1). Die Tatsache, dass ungefähr 60% aller Langzeit-Überlebenden entweder eine Anthrazyklin-basierte Chemotherapie, eine Radiotherapie, oder beides in Kombination erhalten haben, unterstreicht die Bedeutung einer kardiovaskulären Nachsorge. Tatsächlich wird geschätzt, dass 30 Jahre nach Tumorbehandlung mit Anthrazyklinen und thora-kaler Strahlentherapie ein akut lebensbedrohliches kardiovaskuläres Ereignis bei einem von acht Patienten auftritt (5).
Jedoch können auch Patienten, welche nicht mit Anthrazyklinen oder Strahlentherapie behandelt wurden, ein erhöhtes Risiko für ein kardiovaskuläres Ereignis haben. In einer 2015 publizierten Studie wurde ein Risiko-Score vorgestellt, welcher das individuelle Risiko für eine Herzinsuffizienz berechnet bei Langzeit-Überlebenden nach Tumorbehandlung im jungen Lebensalter mit oder ohne Anthrazyklinen. Patienten mit einem hohen Risiko entwickelten eine Herzinsuffizienz mit einer Inzidenz von 11.7%, bei einem mittleren und niedrigem Risiko betrug die Inzidenz 2.4% respektive 0.5% gemessen über einen Zeitraum von 40 Jahre nach Tumorbehandlung (6). Die Anwendung dieses Scores ermöglicht eine individuelle Risiko-Stratifizierung und darauf aufbauend einen individuellen Plan für die Nachkontrollen. Zusammenfassend sollten alle Patienten mit Anthrazyklin-Behandlung mit oder ohne begleitende Strahlentherapie nachkontrolliert werden sowie Patienten, welche ein hohes oder mittleres Risiko haben, obwohl die Tumorbehandlung ohne Anthrazykline erfolgte.
Diese Empfehlungen gelten unabhängig vom Lebensalter zum Zeitpunkt der Chemotherapie und dem Anthrazyklin-Molekül, welches in der Chemotherapie eingesetzt wurde. Da Langzeit-Daten fehlen für die Patienten, welche eine Chemotherapie-begleitende Therapie mit dem kardioprotektiven Dexrazoxan erhalten haben, gelten die Nachsorge-Empfehlungen gleichermassen für diese Patienten.
Kardiomyopathie-Screening
Empfehlungen für das Kardiomyopathie-Screening von Tumorpatienten im jungen Lebensalter variieren zwischen den Fachgesellschaften. Während die UK Children’ s Cancer and Leukemia Group die erste Kontrolle in kurzem Abstand zur Tumorbehandlung von 1-3 Monaten empfiehlt, wird ein Intervall von 2-5 Jahren durch die North American Children’ s Oncology Group, die Dutch Childhood Oncology Group, und die Scottish Intercollegiate Guidelines Network als ausreichend erachtet. Einigkeit besteht dahingehend, dass Kontrollen lebenslang im Intervall von 2-5 Jahren durchgeführt werden sollten bei Patienten mit hohem und mittlerem Risiko für eine Herzinsuffizienz (7). Allerdings wird empfohlen, auch Patienten mit einem niedrigen Risiko in der Nachkontrolle zu behalten. Grund ist die ausserordentlich hohe inter-individuelle Variabilität, welche möglicherweise mit Genvarianten verschiedener Enzyme und Proteine zusammenhängt, die bei Transport und Metabolisierung des Anthrazyklins eine Rolle spielen, oder für das myokardiale Remodeling relevant sind. Unabhängig vom individuellen Risiko gilt jedoch, dass das Risiko für eine Herzinsuffizienz mit zunehmendem Abstand zur Behandlung des Tumors ansteigt (8).
Kontrollen sollten immer eine 2-dimensionale transthorakale Echokardiographie beinhalten, wobei häufig die longitudinale Strain-Messung pathologisch verändert ist und dies auch bei Patienten mit erhaltener linksventrikulärer Pumpfunktion (9). Die prognostische Bedeutung dieser diastolischen Funktionsstörung ist aktuell noch unklar, sie wird jedoch in Langzeit-Studien aktuell weiter evaluiert. Das kardiale MRI sollte immer dann zum Einsatz kommen, wenn die Bildqualität der Echokardiographie unzureichend ist. Ergänzend kann Messung des kardialen Troponins oder des NT-proBNPs durchgeführt werden, jedoch können Normalwerte eine asymptomatische Kardiomyopathie nicht ausschliessen. Grundsätzlich gilt, dass eine Koronarographie immer indiziert werden sollte, wenn klinische Symptome mit einer koronaren Herzerkrankung vereinbar sind. Dies gilt insbesondere bei Patienten mit Applikation von Hochdosis-Strahlentherapie im Bereich der Herzkranzgefässe.
Weitere relevante Informationen zur Nachsorge bei diesen Patienten bauen auf Analysen des British Childhood Cancer Survivor Study auf (8), welche eine überdurchschnittliche Erhöhung der kardialen Mortalität bei über 50 jährigen aufzeigen, insbesondere bei Patienten mit Tumorbehandlung in den Jahren 1980-1989. Dies sollte zum Anlass genommen werden, diese Patientengruppe engmaschiger zu kontrollieren.
Darüberhinaus haben Untersuchungen bei Langzeit-Überlebenden nach Tumorbehandlung im jungen Lebensalter nachgewiesen, dass die klinische Manifestation typischer kardiovaskulärer Risikofaktoren früher auftritt als bei nicht behandelten Geschwistern oder der allgemeinen Bevölkerung. Ist bereits eine arterielle Hypertension respektive ein Diabetes manifest, so wird das Risiko für ein gravierendes kardiovaskuläres Ereignis erhöht (10). Daher sollte bei jeder Nachkontrolle ein besonderes Augenmerk auf die kardiovaskulären Risikofaktoren gelegt und frühzeitig gezielt behandelt werden.
Behandlung einer Kardiomyopathie
Leider gibt es keine Studien mit relevanten Patientenzahlen, in denen die therapeutische Strategie zur Behandlung von asymptomatischer Kardiomyopathie nach vorausgegangener Tumorbehandlung im jungen Lebensalter untersucht wurde. In Analogie zum SOLVD-Prevention Trial, welche den Effekt von Enalapril bei Patienten mit asymptomatischer Kardiomyopathie anderweitiger Genese untersucht hatte, kann eine Behandlung mit ACE-Hemmern empfohlen werden (11). Eine Studie zur Untersuchung des Betablockers Carvedilol ist aktuell im Gange. Patienten mit Kardiomyopathie ohne oder mit klinischen Begleitsymptomen nach Chemotherapie im jungen Lebensalter sollten in jedem Fall von einem Herzinsuffizienzspezialisten mitbetreut werden, da ein Leitlinien-gerechter Ausbau der Herzinsuffizienz-Therapie eine Verbesserung der Pumpfunktion ermöglichen kann. Andererseits kann der Herzinsuffizienzspezialist rechtzeitig die Weiche stellen in Richtung auf eine linksventrikuläre mechanische Unterstützung bzw. eine Herztransplantation, wenn die kardiale Pumpfunktion nicht bessert oder sogar verschlechtert.
Körperliche Aktivität
Normale körperliche Aktivität ist empfohlen bei Patienten mit normaler linksventrikulärer Pumpfunktion nach Tumorbehandlung im jungen Lebensalter. Hingegen gibt es wenig Hinweise, dass high-intensity Training von Vorteil ist (12). Bei asymptomatischer oder symptomatischer Kardiomyopathie sollte die körperliche Belastung in Abstimmung mit dem Herzinsuffizienzspezialisten erfolgen.
Dr. med. Nicolas Barras
Dr. med. Patrick Yerly
Dr. med. Julien Regamey
Prof. Dr. med. Roger Hullin
Extraordinarius für Schwere Herzinsuffizienz und Herztransplantation
Service de Cardiologie, Département Coeur-Vaisseaux
Centre Hospitalier Universitaire Vaudois
Rue du Bugnon 44
1011 Lausanne
Roger.Hullin@chuv.ch
Die Autoren haben keine Interessenskonflikte im Zusammenhang mit diesem Beitrag deklariert.
Lang-Zeit-Überlebende nach Tumorbehandlungen im jungen Lebensalter bedürfen einer langfristigen Nachkontrolle
Wenn eine asymptomatische Kardiomyopathie diagnostiziert wird sollte ein Herzinsuffizienzspezialist in die Nachsorge eingebunden werden
Evidenz zum therapeutischen Vorgehen bei asymptomatischer Kardiomyopathie fehlt aktuell weitgehend, jedoch kann in Analogie zu Empfehlungen für die Behandlung von asymptomatischer Kardiomyopathie anderer Genese vorgegangen werden
Ergebnisse von Studien, welche den Einfluss von Lifestyle-Interventionen zur besseren Kontrolle der kardiovaskulären Risikofaktoren untersuchen, liegen aktuell nicht vor, eine diesbezügliche Prävention erscheint jedoch aus pathophysiologischen Überlegungen und publizierten Beobachtungen bereits jetzt sinnvoll.
Message à retenir
Les survivants à long terme après un traitement tumoral à un jeune âge ont besoin d’un suivi à long terme.
Si une cardiomyopathie asymptomatique est diagnostiquée, un spécialiste de l’insuffisance cardiaque devrait participer aux soins de suivi.
Les données probantes sur l’approche thérapeutique de la cardiomyopathie asymptomatique font largement défaut, mais on peut faire des analogies avec les recommandations pour le traitement de la cardiomyopathie asymptomatique d’autres origines.
Les résultats d’études portant sur l’influence des interventions liées au mode de vie sur une meilleure maîtrise des facteurs de risque cardiovasculaire ne sont actuellement pas disponibles, mais la prévention à cet égard semble déjà utile pour des considérations pathophysiologiques et des observations publiées.
1. Ries L, Eisner M, Kosary C, et al. Cancer Statistics Review, 1975–2005, National Cancer Institute. Bethesda, MD, 2008. http:// seer.cancer.gov/csr/1975_2005/ (accessed Dec 15, 2013).
2. Armstrong GT, Kawashima T, Leisenring W, et al. Aging and risk of severe, disabling, life-threatening, and fatal events in the childhood cancer survivor study. J Clin Oncol 2014; 32: 1218–27.
3. Lipshultz SE, Adams MJ, Colan SD, et al, and the American Heart Association Congenital Heart Defects Committee of the Council on Cardiovascular Disease in the Young, Council on Basic Cardiovascular Sciences, Council on Cardiovascular and Stroke Nursing, Council on Cardiovascular Radiology. Long-term cardiovascular toxicity in children, adolescents, and young adults who receive cancer therapy: pathophysiology, course, monitoring, management, prevention, and research directions: a scientific statement from the American Heart Association. Circulation 2013; 128: 1927–95.
4. Armstrong GT, Liu Q, Yasui Y, et al. Late mortality among 5-year survivors of childhood cancer: a summary from the Childhood Cancer Survivor Study. J Clin Oncol 2009; 27: 2328–38.
5. van der Pal HJ, van Dalen EC, van Delden E, et al: High risk of symptomatic cardiac events in childhood cancer survivors. J Clin Oncol 2012;30: 1429-1437.
6. Chow EJ, Chen Y, Kremer LC, et al: Individual prediction of heart failure among childhood cancer survivors. J Clin Oncol 2015; 33:394-402,
7. Armenien SH, Hudson MM, Mulder RL, Chen MH, Constine LS, Dwyer M, et al. Recommendations for cardiomyopathy surveillance for survivors of childhood cancer: a report from the International Late Effects of Childhood Cancer Guideline Harmonization Group. Lancet 2015 ; 16 :2123-136.
8. Fidler MM, Reulen RC, Henson K, Kelly J, Cutter D, Levitt GA, et al. Population-based long-term cardiac-specific mortality among 34489 5-year-survivors of childhood cancer in Great Britain. Circulation 2017; 135 :951-963.
9. Armstrong GT, Joshi VM, Ness KK, et al: Comprehensive echocardiographic detection of treatment-related cardiac dysfunction in adult survi- vors of childhood cancer: Results from the St Jude Lifetime Cohort Study. J Am Coll Cardiol 2015; 65: 2511-2522.
10. Armstrong GT, Oeffinger KC, Chen Y, et al: Modifiable risk factors and major cardiac events among adult survivors of childhood cancer. J Clin Oncol 2013;31:3673-3680.
11. Goldberg LR, Jessup M. Stage B heart failure: management of asymptomatic left ventricular systolic dysfunction. Circulation 2006; 113: 2851–60.
12. Huang TT, Ness KK. Exercise interventions in children with cancer: a review. Int J Pediatr 2011; 2011: 461512. doi: 10.1155/2011/461512.
Cet article a pour but de résumer les bases des pratiques courantes en oncologie thyroïdienne et de passer en revue les nouveautés récentes ayant un impact sur la prise en charge des nodules et le traitement des cancers thyroïdiens. Dans cet article, nous nous limiterons volontairement aux carcinomes differenciés de la thyroïde (CDT) qui sont le type le plus fréquent.
Der Zweck dieses Artikels ist es, die Grundlagen der aktuellen Praktiken in der Schilddrüsenonkologie zusammenzufassen und die jüngsten Entwicklungen zu überprüfen, die sich auf das Management von Knoten und die Behandlung von Schilddrüsenkrebs auswirken. In diesem Artikel werden wir uns freiwillig auf die differenzierten Schilddrüsenkarzinome beschränken, die der häufigste Typ sind.
Le cancer de la thyroïde représente 1-2 % de tous les cancers solides. Il s’ agit de la néoplasie endocrinienne la plus fréquente. Son incidence est estimée à 6-18 / 100 000 personnes / année.
On distingue principalement les carcinomes papillaires, folliculaires et oncocytaires, appelés également carcinomes différenciés de la thyroïde (CDT) issus des cellules folliculaires, les carcinomes peu différenciés issus des mêmes cellules et les carcinomes médullaires (CMT) issus des cellules parafolliculaires (cellules C qui produisent la calcitonine). Les carcinomes anaplasiques, les lymphomes ou encore les métastases sont des entités très rares.
Echographie cervicale
Face à l’ augmentation de la détection des incidentalomes thyroïdiens, une prise en charge adéquate des nodules thyroïdiens est primordiale et passe avant tout par l’ évaluation échographique de ces derniers.
Afin d’ éviter le surdiagnostic et surtout le surtraitement de microcarcinomes (< 1 cm) thyroïdiens, il convient de limiter les cytoponctions aux nodules qui présentent des critères échographiques précis, tout en sachant que cette technique d’ imagerie est opérateur dépendante. Différentes sociétés savantes ont élaboré des recommandations et des grilles d’ évaluations des nodules thyroïdiens. Tous ces modèles tiennent surtout compte de l’ aspect du nodule, à savoir son échogénéicité, sa forme, les caractéristiques de ses pourtours, la présence ou l’ absence de microcalcifications, d’ un envahissement de la capsule thyroïdienne ou des structures anatomiques adjacentes telles que la trachée, l’ œsophage, la carotide ou la musculature périthyroïdienne. Le but est d’ établir un risque de malignité basé sur l’ évaluation échographique. Selon ce risque, une cytoponction peut être indiquée à partir d’ une certaine taille dont la limite dépend également des caractéristiques échographiques.
L’ extension extra-thyroïdienne, les bords clairement infiltratifs et la présence d’ adénopathies cervicales métastatiques sont évidemment pathognomoniques de cancer. Un aspect « taller than wide » (dimension antéropostérieure > dimension transverse) ainsi que la présence de microcalcifications représentent les éléments avec la valeur prédictive positive la plus forte pour les cancers thyroïdiens. Un nodule entièrement kystique ou spongiforme est considéré quant à lui comme bénin (1).
En 2017, l’ European Thyroid Association (ETA) a élaboré un nouveau système d’ évaluation échographique des nodules : EU-TIRADS (European Thyroid Imaging Reporting and Data System). En comparaison avec la grille d’ évaluation proposée par d’ autres sociétés savantes, l’ EU-TIRADS est d’ une part plus explicite mais d’ autre part, elle est plus « laxiste » dans les critères de cytoponction. En effet, l’ ETA a revu à la hausse le seuil de taille des nodules à partir duquel la cytoponction est indiquée (2). De plus, les nodules spongiformes n’ imposent plus de cytoponction quelle que soit leur taille selon ETA. En résumé les guidelines relatives aux cytoponctions de l’ ETA sont plus souples dans le but d’ éviter des ponctions abusives ou non-conclusives.
Il n’ est pas rare de découvrir fortuitement un incidentalome thyroïdien lors d’ un PET CT FDG réalisé par exemple dans le cadre d’ un suivi oncologique. Ce nodule doit ensuite être formellement évalué par échographie. S’ il présente des critères de malignité ou s’ il mesure > 1 cm, il doit être ponctionné. Il est estimé que 30 à 40% des nodules thyroïdiens PET CT FDG positifs s’ avèrent malins (3).
Cytologie
La classification cytologique des nodules thyroïdiens est répertoriée selon différents systèmes, le plus fréquemment utilisé étant le système Bethesda qui distingue 6 catégories diagnostic dont le spectre s’ étend d’ une lésion bénigne (Bethesda II) à une lésion très suspecte ou maligne (Bethesda V, VI respectivement). Lorsque le matériel ponctionné n’ est pas suffisant pour poser un diagnostic, que des atypies sont présentes ou qu’ une lésion folliculaire est suspectée, il s’ agira respectivement d’ un Bethesda I, III ou IV.
La nouvelle classification Bethesda a réévalué les risques de malignité pour chaque catégorie en tenant compte d’ une nouvelle entité qu’ est le NIFTP. Le « encapsulated follicular variant of papillary thyroid carcinoma without invasion » a été renommé : noninvasive follicular thyroid neoplasm with papillary-like nuclear feature (NIFTP) en raison de son comportement indolent, sans risque de récidive une fois ôté dans sa totalité. C’ est pour cette raison qu’ il n’ est plus considéré comme une lésion carcinomateuse. Plusieurs critères doivent être remplis pour que ce diagnostic, qui repose sur une analyse anatomopathologique et non cytologique puisse être retenu. Il convient de préciser que même les NIFTP dont la taille est supérieure à 4 cm gardent un comportement indolent et qu’ il n’ y a pas lieu de totaliser la thyroïdectomie ou de réaliser un traitement de radiothérapie métabolique (4, 5).
L’ arrivée sur le marché de panels génétiques permet souvent, en testant la présence ou non de mutations de plusieurs gènes d’ orienter le diagnostic et la prise en charge chirurgicale ou conservatrice, lorsque le résultat de la cytoponction n’ est pas conclusif. En cas de matériel insuffisant, il est cependant préférable de répéter la ponction avant d’ envisager la réalisation d’ un panel génétique.
Il faut préciser que l’ absence de mutation RAS, RET / PTC, RAX /PPARG ou BRAF ne signifie pas pour autant que la lésion est bénigne. Seule la présence d’ une mutation BRAF V600E est associée dans 100 % des cas à une lésion maligne. Selon les guidelines de l’ ETA, l’ absence de mutation de ces gènes ne permet pas de considérer l’ absence de malignité d’ un nodule (6, 7). Ces tests génétiques doivent donc être utilisés avec prudence et ne permettent en aucun cas d’ exclure un cancer avec certitude. Des études sur d’ autres panels génétiques sont en cours afin de déterminer des mutations discriminantes.
Bilan pré opératoire
Lorsqu’ une thyroïdectomie est envisagée, un bilan d’ extension cervicale est requis afin de pouvoir anticiper un curage ganglionnaire au besoin, soit prophylactique soit curatif. Le bilan pré opératoire doit comprendre d’ une part l’ évaluation échographique des ganglions cervicaux et d’ autre part, le possible contact du nodule avec la capsule thyroïdienne, l’ envahissement de la musculature périthyroïdienne ou des structures anatomiques adjacentes (trachée, œsophage, carotide).
Une évaluation rigoureuse des différents territoires ganglionnaires cervicaux par un opérateur expérimenté doit comporter l’ étude de l’ aspect des ganglions. La taille moyenne des ganglions varie selon la localisation de ces derniers, les plus volumineux étant classiquement retrouvés dans les territoires supérieurs. La présence de calcifications au sein du ganglion, d’ une échogénéicité similaire à celle de la thyroïde, d’ un aspect kystique ou l’ absence de hile vascularisé sont des signes suspects d’ une atteinte métastatique. Ces ganglions doivent donc être ponctionnés. Il est recommandé, outre l’ analyse cytologique, de doser la thyroglobuline (Tg) dans le liquide de rinçage de l’ aiguille, la présence de la Tg signant une localisation secondaire du cancer thyroïdien différencié. Par analogie, la présence de calcitonine au sein d’ un ganglion cervical signe une atteinte métastatique d’ un carcinome médullaire de la thyroïde (CMT).
L’ intérêt d’ établir si une extension extrathyroïdienne est présente réside d’ une part dans le choix de la chirurgie thyroïdienne (hémithyroïdectomie versus thyroïdectomie totale, discuté ci-dessous) mais également dans l’ indication à un curage ganglionnaire réalisé dans le même temps opératoire en cas d’ extension macroscopique. Plusieurs aspects échographiques tels que des nodules qui possèdent une longue portion de leur périmètre en contact avec la capsule thyroïdienne, un nodule aux bords mal délimités joutant la capsule, une distorsion de cette dernière ou encore une empreinte sur la trachée sont suspects d’ une extension extrathyroïdienne. Si un ou plusieurs de ces éléments sont présents, le risque d’ une extension extrathyroïdienne est d’ environ 50%, ce qui devrait motiver la réalisation d’ une thyroïdectomie totale. Par contre, si ces éléments sont absents, il n’ y a pas de risque d’ extension extrathyroïdienne, une lobectomie serait alors raisonnable pour des nodules de < 3-4 cm.
Il n’ y a pas lieu de réaliser, de routine, un bilan d’ extension à distance du cou, sauf dans des cas bien précis, par exemple, lorsque la tumeur primaire semble localement invasive ou en présence de multiples ou volumineux ganglions prouvés comme étant métastatiques. Un CT thoracique pourra alors servir à évaluer l’ indication à un curage médiastinal dans le même temps que la chirurgie cervicale. Le reste du traitement initial (chirurgie et radiothérapie métabolique à l’ iode 131) ne sera pas impacté, même en présence de métastases à distance.
Traitement chirurgical
Face à un nodule thyroïdien suspect pour une lésion folliculaire (Bethesda IV) et bien que la plupart de ces nodules soient bénins, seule une chirurgie permet d’ assoir le diagnostic, par l’ étude notamment de l’ intégrité de la capsule du nodule et de ses vaisseaux. Il est donc recommandé de réaliser une hémithyroïdectomie et au besoin, de totaliser la thyroïdectomie dans un second temps selon le résultat anatomopathologique.
Pour les nodules suspects de malignité (Bethesda V) ou malins (Bethesda VI) dont la taille est inférieure à 4 cm, sans extension extrathyroïdienne documentée et sans atteinte ganglionnaire, une lobectomie seule peut suffire, limitant ainsi les risques opératoires et notamment les hypoparathyroïdismes ou les répercussions sur les cordes vocales.
Ce propos doit être nuancé par une récente étude rétrospective qui visait à identifier des facteurs de risque de bilatéralité pour des tumeurs < 4 cm, pour lesquelles une totalisation de la thyroïd-ectomie serait alors recommandée. Il en ressort que, outre une mutation BRAF, une extension extrathyroïdienne ou une atteinte ganglionnaire, la multifocalité représentait aussi un facteur de risque pour développer un carcinome dans le lobe controlatéral. Cependant, le concept de multifocalité n’ est pas bien défini dans cette étude qui ne précise pas le nombre de foyers ni la taille de ces derniers (8).
La mortalité des microcarcinomes (< 1 cm) est de l’ ordre de 0.3 % avec un risque de récidive de 1 à 5 %. Dans ces cas de très bon pronostic, une surveillance attentive et active (ultrason cervical / 6 mois) peut être proposée à la place d’ une chirurgie dans des circonstances bien précises : absence d’ anamnèse familiale, absence d’ antécédent d’ irradiation cervicale dans l’ enfance, âge > 40 ans, absence d’ atteinte ganglionnaire, lésion à distance de la capsule ou de la trachée, absence d’ adénopathie suspecte. En effet, si la surveillance active devait révéler une augmentation du volume du nodule, la chirurgie « différée » n’ entraînerait pas de modification du pronostic ou d’ impact en termes de mortalité. Cette attitude doit être discutée et partagée entre le patient et le soignant.
Un curage ganglionnaire n’ est pas recommandé d’ office dans la prise en charge des CDT, y compris pour le territoire central (VI) qui comprend la loge de thyroïdectomie. En cas de dépassement de la capsule thyroïdienne, un curage central est alors recommandé, ce territoire étant difficile à évaluer échographiquement lorsque la thyroïde est en place. Ce curage est alors prophylactique, par opposition au curage des autres territoires où il est nécessaire de documenter une métastatisation avant de réaliser un curage.
Les territoires jugulocarotidiens (IIA, III et IV) sont en général opérés ensemble si l’ un des territoires contient un ganglion malin. Les territoires cervicaux plus éloignés de la thyroïde (I, IIB, V) bénéficieront d’ un curage seulement si un ganglion métastatique y est décelé en pré opératoire.
Staging du cancer
La 7è édition du TNM a été révisée pour les CDT avec comme principaux changements dans la 8è édition, le relèvement du cut off de l’ âge de 45 à 55 ans au moment du diagnostic et le changement de la définition du T3 et du N1a/N1b.
Est donc considéré à présent comme un T3 : une tumeur de plus de 4 cm (T3a), ou toute tumeur présentant une extension dans la musculature périthyroïdienne (T3b). Une extension extracapsulaire au sein du tissu adipeux par exemple, sans atteinte de la musculature périthyroïdienne n’ est plus considérée comme un T3, le T est dans ce cas établi en fonction de la taille de la tumeur. Il faut rappeler que les stades T4a et T4b ne prennent pas en compte l’ extension au niveau de la musculature périthyroïdienne mais au niveau des structures adjacentes (par exemple : larynx, nerfs, vaisseaux). Le stade N1a intéresse à présent les territoires VI et VII, qu’ ils soient situés du côté de la tumeur ou de l’ autre côté de la trachée. N1b comprend les autres territoires. En résumé, cette nouvelle classification revoit à la baisse le stade de la majorité des patients et donc le risque oncologique qui s’ y rapporte (9).
Traitement adjuvant
Un traitement adjuvant n’ est pas systématiquement recommandé pour tous les CDT. Selon plusieurs critères tels que la taille (T), la présence d’ invasions lymphovasculaires, le nombre et la taille des ganglions métastatiques ou encore l’ invasion des tissus périthyroïdiens, le risque de récidive est déterminé comme bas (récidive < 5-10 %), intermédiaire (récidive < 20-30 %) ou élevé (récidive > 30 %). Les CDT à bas risque de récidive ne nécessitent pas de traitement adjuvant.
En cas de risque de récidive intermédiaire ou élevé, un traitement adjuvant par radiothérapie métabolique à l’ iode 131 est recommandé. En fin de traitement, une scintigraphie à l’ iode (avec examen SPECT / CT) avec ou sans PET / CT-FDG est réalisée, permettant de définir la présence ou non d’ un résidu thyroïdien post opératoire et d’ éventuelles captations à distance. En fonction du degré de différentiation des cellules cancéreuses, ces dernières seront plus ou moins iodophiles. Une métastase iodophile sera traitée par un nouveau traitement radiométabolique dans la plupart des cas. En cas d’ atteinte ganglionnaire cervicale d’ une taille > 1 cm, la chirurgie ou la radiothérapie externe sera alors préférée.
Le suivi d’ un CDT est réalisé par un spécialiste, initialement chaque 3 puis 6 mois puis annuellement et comprend un contrôle clinique, biologique et ultrasonographique. Il s’ agira de doser la thyroglobuline qui sert de marqueur tumoral et de mesurer le taux d’ anticorps antithyroglobuline qui, s’ il est positif, risque d’ interférer avec la méthode de dosage de la thyroglobuline et sous-estimer son taux. Les ganglions cervicaux seront examinés cliniquement et par ultrason à la recherche d’ une récidive régionale. En fonction de la réponse oncologique biologique et structurelle, la cible de TSH sera adaptée, une TSH insuffisamment freinée étant à risque de stimuler d’ éventuelles cellules tumorales.
Dans des cas particuliers, un traitement systémique par TKI (inhibiteur de tyrosines kinases) peut être envisagé, à savoir, une maladie réfractaire à l’ iode de volume important (foyers > 1-2 cm) et qui progresse significativement selon RECIST (response evaluation criteria in solid tumors) sans possibilité de recours à un traitement local. Le recours à ce type de traitement qui n’ est pas dénué d’ effets indésirables est discuté de façon multidisciplinaire. Les inhibiteurs des tyrosines kinases (TKI) approuvés en Suisse et ailleurs pour le traitement des CDT sont le lenvatinib et le sorafenib. Le selumetinib et le dabrafenib ont montré un intérêt dans la possibilité de ressensibliser à l’ iode une tumeur jugée non iodophile (8). De plus, le cabozantinib, TKI (inhibiteur de c-MET, RET, VEGFR), déjà approuvé pour le CMT a montré un effet cliniquement significatif tant sur la survie sans progression (12.7 mois) que sur la survie totale (34 mois) (10).
Dr Nathalie Rouiller
Centre Hospitalier Universitaire Vaudois
Service d’ endocrinologie, diabétologie et métabolisme,
département de médecine interne
Avenue de la Sallaz 8
1011 Lausanne
Nathalie.Rouiller@chuv.ch
Dr Faiza Lamine
Centre Hospitalier Universitaire Vaudois
Service d’ endocrinologie, diabétologie et métabolisme,
département de médecine interne
Avenue de la Sallaz 8
1011 Lausanne
PD Dr Gerasimos P. Sykiotis, PhD
Centre Hospitalier Universitaire Vaudois
Service d’ endocrinologie, diabétologie et métabolisme,
département de médecine interne
Avenue de la Sallaz 8
1011 Lausanne
Les auteurs ont déclaré de n’avoir aucun conflit d’intérêts en relation avec cet article.
Die jüngste Literatur betont die Bedeutung einer rigorosen Auswahl von Knötchen, die eine Zytopunktion erfordern, um insbesondere die Überdiagnose von Mikrokarzinomen zu begrenzen. Die Bewertung nach EU-TIRADS ermöglicht einen einfachen und systematischen Ansatz.
Die aktuellen Gen-Panels sind noch nicht ausreichend diskriminierend, mit Ausnahme der BRAF V600E-Mutation, die, falls vorhanden, auf eine Malignität hinweist.
Das onkologische Risiko, das mit den verschiedenen Kategorien zytologischer Diagnosen verbunden ist, wurde durch die Integration des NIFPT reduziert, dessen Verhalten träge ist.
Die perioperative Beurteilung erfordert eine Bewertung der Lymphknoten sowie der möglichen Auswirkungen des Knötchens auf benachbarte Strukturen, um dem Patienten die am besten geeignete Operation vorzuschlagen. Unter bestimmten Bedingungen können Krebserkrankungen von < 4 cm allein durch Lobektomie behandelt werden.
MicroCDTs können in bestimmten Situationen (bei gut ausgewählten Patienten) ohne sofortige Operation ultraschallunterstützt verfolgt werden.
Eine Lobektomie ist ausreichend, wenn die Knötchen weniger als 3-4 cm lang sind und nicht die oben genannten Ultraschallkriterien erfüllen.
Bei Krebserkrankungen mit mittlerem oder hohem Risiko wird eine totale Schilddrüsenentfernung mit anschliessender radiometabolischer Behandlung mit Jod 131 empfohlen.
Systemische Behandlungen mit TKI sollten nur für bestimmte Fälle reserviert werden, die fachübergreifend diskutiert werden. Angesichts einer metastasierenden Erkrankung, die auf Jod zurückgreift und nach RECIST stabil bleibt, sollten nicht von vornherein systemische Behandlungen vorgeschlagen werden. Auch die aktive Überwachung ist ver-tretbar.
Message à retenir
La littérature récente insiste sur l’ importance de sélectionner rigoureusement les nodules qui nécessitent une cytoponction afin de limiter le surdiagnostic de microcarcinomes notamment. L’ évaluation selon EU-TIRADS permet une approche simple et systématique.
Les panels génétiques actuels ne sont pas encore assez discriminants, hormis en ce qui concerne la mutation BRAF V600E, qui, si elle est présente, signe une malignité.
Le risque oncologique lié aux différentes catégories de diagnostics cytologiques a été revu à la baisse, en intégrant le NIFTP dont le comportement est indolent.
Le bilan péropératoire nécessite une évaluation des ganglions ainsi que du possible impact du nodule sur les structures adjacentes afin de proposer au patient la chirurgie la plus appropriée. Sous certaines conditions, les cancers de < 4 cm peuvent être traités par lobectomie seule.
Les microCDT peuvent, dans des situations particulières (chez des patients bien sélectionnés), être suivi échographiquement sans avoir recours d’ emblée à une chirurgie.
Une lobectomie suffit lorsque le nodule mesure moins de 3-4 cm et ne présente pas de critères échographiques détaillés ci-dessus.
Dans des cas de cancers de risque intermédiaire ou élevé, une thyroïdectomie totale suivie d’ un traitement radiométabolique à l’ iode 131 est recommandé.
Les traitements systémiques par TKI ne doivent être réservés qu’ à certains cas particuliers, discutés de façon pluridisciplinaire. Face à une maladie métastatique, réfractaire à l’ iode, qui reste stable selon RECIST, les traitements systémiques ne doivent pas être d’ emblée proposés. Un suivi actif se défend autant.
Die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für Klinische Krebsforschung (SAKK) stellt in dieser Ausgabe eine Studie vor. Die SAKK ist eine Non-Profit-Organisation, die klinische Studien in der Onkologie durchführt. Bei Interesse für die hier vorgestellte Studie oder falls Sie eine Patientin oder einen Patienten zuweisen möchten, kontaktieren Sie bitte den Studienverantwortlichen (Coordinating Investigator) oder den Studienkoordinator (Clinical Project Manager).
Patienten mit fortgeschrittenem nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) befinden sich häufig in einem ungenügenden Allgemeinzustand (Performance-Status 2, PS 2) und sind in klinischen Studien oft unterrepräsentiert. Eine platinbasierte Kombinationschemotherapie ist für diese Population nicht immer geeignet.
Für Patienten mit fortgeschrittenen NSCLC und hoher PD-L1-Expression (mind. 50%), gilt die alleinige Gabe des Anti-PD-1-Anti-körpers Pembrolizumab inzwischen als Standardtherapie. In den entsprechenden Immuntherapie-Studien wurden aber mehrheitlich Patienten mit PS 0 oder 1 behandelt, weshalb der Nutzen einer Immuntherapie bei Patienten in reduziertem Allgemeinzustand unklar ist.
Das Ziel der Studie besteht darin, Wirksamkeit und Sicherheit einer Durvalumab-Therapie in dieser besonderen Patientengruppe zu untersuchen.
Insgesamt werden 48 Patienten in elf Zentren der Schweiz in die Studie eingeschlossen. Diese Patienten erhalten alle vier Wochen 1500 mg Durvalumab i.v. bis zur Krankheitsprogression (Abb. 1). In der Schweiz ist Durvalumab für die Behandlung von Patienten mit lokal fortgeschrittenem, nicht resezierbarem NSCLC nach einer definitiven platinbasierten Chemoradio-
therapie zugelassen.
Studiendesign: A multicenter, single-arm phase II trial Studienname: SAKK 19/17: First line durvalumab in patients with PD-L1 positive advanced NSCLC with performance status 2 unsuitable for combination chemotherapy. Teilnehmende Zentren: IOSI Bellinzona, Kantonsspital Graubünden, Inselspital Bern, Kantonsspital Winterthur, Hôpital Fribourgeois, Spital STS AG Thun, Kantonsspital Baden, Kantonsspital Aarau, Hôpitaux Universitaires de Genève, Universitätsspital Basel, Kantonsspital St. Gallen Coordinating Investigator: Dr. Michael Mark, Michael.Mark@ksgr.ch Clinical Project Manager: Dr. Martina Schneider,
martina.schneider@sakk.ch
Kommentar des Coordinating Investigators Dr. med. Michael Mark, Chur
Dr. med. M. Mark
Die Immuntherapie mittels Anti-PD-(L)1-Antikörper als Einzelmedikation oder in Kombination mit einer platinbasierten Chemotherapie ist heutzutage fester Bestandteil für die Behandlung des fortgeschrittenen NSCLC. PS2-Patienten sind in diesen Studien meist nicht repräsentiert, weshalb der Nutzen einer Immuntherapie für diese Population unklar ist. In dieser SAKK-Studie wird ein Schema von Durvalumab in einer absoluten Dosierung von 1500mg alle 4 Wochen bis zur Krankheitsprogression bei Therapie-naiven Patienten mit PS2 im fortgeschrittenen Stadium geprüft. Geplant ist der Einschluss von insgesamt 48 Patienten an 11 Schweizer SAKK Zentren. Der translationale Teil der Studie soll Faktoren, welche die Effektivität der Therapie voraussagen können, untersuchen.
Prof. Dr. med. Roger von Moos
Direktor Tumor- und Forschungszentrum
Kantonsspital Graubünden
7000 Chur
Ionisierende Strahlung kann Krebs beim Menschen verursachen. Ein konsequenter Strahlenschutz ist deshalb zwingend. Dieser muss auch bei Störfällen von Kernkraftwerken gewährleistet sein. Die vorgesehene
Teilrevision der Kernenergieverordnung wirft diesbezüglich Fragen auf.
Ionisierende Strahlung verfügt über genügend Energie, um Atome und Moleküle zu verändern. Sie kann das Erbgut schädigen und dadurch beim Menschen Krebs verursachen. Das Abschätzen eines dosisabhängigen Krebsrisikos ist allerdings herausfordernd. Entsprechende Grundlagen stammen grösstenteils aus Studien mit relativ kleinen Populationen, welche einer Dosis weit über der gewöhnlichen Strahlenbelastung ausgesetzt waren (1). Gerade das Krebsrisiko bei niedrigen Strahlendosen ist deshalb schwierig abzuschätzen. Es gilt deshalb der Grundsatz, dass es keinen Grenzwert gibt, unterhalb welchem kein Effekt zu erwarten ist. Wenn immer möglich, ist die persönliche Strahlenbelastung durch ionisierende Strahlung zu minimieren.
Risikominimierung durch Strahlenschutz
Die Strahlenschutzverordnung (StSV) schreibt vor, dass die effektive Dosis für eine Person aus der Bevölkerung den Grenzwert von 1 mSv (Millisievert) pro Kalenderjahr nicht überschreiten darf. Spezielle Dosiswerte gelten beispielsweise bei der Exposition gegenüber natürlich vorkommender ionisierender Strahlung, für strahlenexponierte Berufe, bei medizinischen Anwendungen oder bei Stör- und Notfällen. Aber auch hier gilt der Grundsatz der Risikominimierung. Bei Störfällen von Anlagen darf beispielsweise, je nach Wahrscheinlichkeit des Störfalls, eine bestimmte Dosis für Personen aus der Bevölkerung nicht überschritten werden. Bei einem Störfall mit einer Häufigkeit zwischen 10-2 und 10-4 pro Jahr ist dies beispielsweise 1 mSv, bei einem Störfall mit einer Häufigkeit zwischen 10-4 und 10-6 pro Jahr darf die resultierende Dosis maximal 100 mSv betragen. Auch Kernkraftwerke (KKW) müssen so ausgelegt sein, dass die mit der Störfallhäufigkeit verbundenen maximalen Dosiswerte nicht überschritten werden. Kann dieser Nachweis nicht erbracht werden, muss ein KKW vorläufig ausser Betrieb genommen werden. Die damit verbundene Störfallanalyse ist in der Kernenergieverordnung (KEV) geregelt.
Eine Frage der Auslegung
Die KEV weist derzeit eine gewisse Unschärfe in Bezug auf die Störfallanalyse und die damit verbundenen maximalen Dosiswerte auf. Mit einer Teilrevision der KEV soll dieser Interpretationsspielraum aufgehoben werden. Eine entsprechende Vernehmlassung zu den vorgesehenen Änderungen fand Anfang Jahr statt. Klar definierte Ausserbetriebnahmekriterien zur Vorbeugung von Störfällen mit dem Austritt von ionisierender Strahlung in die Umwelt sind in diesem Zusammenhang begrüssenswert und zwingend. Mit der vorgesehenen Teilrevision soll aber neu für Störfälle mit einer Häufigkeit von 10-4 pro Jahr (ein Ereignis in 10 000 Jahren, z.B. ein Erdbeben) ein Dosiswert von 100 mSv als Ausserbetriebnahmekriterium gelten. Eine solche Revision hätte zur Folge, dass die zulässige Strahlendosis für Störfälle mit einer Häufigkeit von bis zu 10-4 pro Jahr gegenüber heute um bis zu einem Faktor 100 steigt. Die Bevölkerung würde so einem zusätzlichen Strahlenrisiko ausgesetzt.
Konsequenter Strahlenschutz, auch bei Störfällen
Störfälle sind keine Alltagsereignisse. Die damit verbundenen Dosiswerte, die nicht überschritten werden dürfen, stellen aber gleichzeitig auch keine Trennlinie zwischen gefährlicher und ungefährlicher Strahlenexposition dar. Auch hier gilt der Grundsatz, dass es keinen Dosiswert gibt, unterhalb dessen ionisierende Strahlung mit Sicherheit keine gesundheitlichen Risiken birgt. Mit diesem Hintergrund stellt sich die Frage, ob ein Dosiswert von 100 mSv für Störfälle mit einer Häufigkeit von 10-4 pro Jahr tatsächlich geeignet bzw. verhältnismässig ist. Zumindest bräuchte es eine klare wissenschaftliche und medizinische Begründung, weshalb der entsprechende Dosiswert neu so hoch angesetzt werden soll. Dabei müsste auch bedacht werden, dass die Bevölkerung nicht homogen ist. Gerade Kinder sind gegenüber einer Strahlenbelastung empfindlicher als Erwachsene (1).
In einer solch heiklen Thematik sind Transparenz und Glaubwürdigkeit die höchsten Güter. Eine entsprechende Rückstellung der vorgesehenen Teilrevision und eine unabhängige Klärung des Sachverhalts wären an dieser Stelle deshalb angebracht.
Dr. Florian Suter
Fachspezialist Prävention und Umwelt
Krebsliga Schweiz
1. Mazzei-Abba, A., Folly, C. L., & Spycher, B. D. Krebsrisiko bei Kindern durch Exposition gegenüber ionisierender S,trahlung. Paediatrica 2018, 29.
Quality of care is the extent to which actual care is in conformity with preset criteria for good care.» Diese noch heute gültige Definition von Qualität in der medizinischen Versorgung von Avedis Donabedian* zeigt auf, dass Qualitätsindikatoren notwendig sind, um die Struktur-, Prozess- und Outcomequalität zu sichern. Strukturen und Prozesse sind jedoch auch massgeblich abhängig von institutionellen und politischen Rahmenbedingungen, die Outcomequalität ergibt sich aus der Kompetenz und Expertise der Fachleute. Dabei ist sowohl die Fähigkeit, die Fertigkeit und das Wissen des Einzelnen zentral aber ebenso die Kompetenz mit anderen zusammenzuarbeiten. Immer mehr rückt die Adhärenz und die Einschätzung des Ergebnisses und der gemachten Erfahrung bei der Therapie der Patientinnen und Patienten (PROM/PREM) in den Fokus. Qualität ist somit ein definitorischer Akt durch Fachgesellschaften selbst, ein Akt der Transparenz und Kommunikation, ein Moment der Planung, Implementierung und Messung aber auch ein Spiegelbild der real existierenden Verhältnisse. Dabei spielen ebenso Qualitätsmanagementprozesse in Spitälern selbst als auch Zertifizierungen eine Rolle, wie auch die öffentlich-rechtlichen Vorgaben von Bund und Kantonen.
Die NSK trägt dem Thema Qualität als ein Schwerpunkt für die Jahre 2017 – 2020 Rechnung. Explizit gehen zwei Projekte dem Thema Qualitätssicherung, Zertifizierung & Outcome nach, die unter dem Lead der SGMO und der KLS stehen. Einerseits geht es um eine Übersicht zu den heute aktuell in der Onkologie bestehenden Qualitätssicherungs- und Qualitätsentwicklungsmethoden (NSK 3.2.1), andererseits um die Qualitätssicherung für regionale Behandlungsnetzwerke (NSK 3.2.2).
Dr. Hermann Amstad ist von der KLS in Absprache mit der SGMO mandatiert worden, die erwähnte Situationsanalyse unter Einbezug einer Expertengruppe zu realisieren. Der Bericht soll zu zwei Themenkreisen Informationen liefern. Einerseits zur Ist-Situation der Zertifizierungen und der Qualitätsentwicklung in der Schweiz. Andererseits zu den in der Schweiz existierenden Vorgaben zur Qualitätssicherung im Bereich «Versorgungspfade in onkologischen Netzwerken», die wissenschaftlich fundiert, von den Stakeholdern akzeptiert und in der Praxis umsetzbar sind.
Der Bericht soll Ende Jahr vorliegen und Ausgangspunkt für weitere Projektschritte und mögliche Aktivitäten sein:
1. Konkretisierung einer Qualitätssicherung für Versorgungspfade in onkologischen Netzwerken.
2. Klärung durch die SGMO, die Arbeitsgemeinschaft Krebszentren und weitere DKG zertifizierte Organ- und Krebszentren zum Vorgehen in Sachen «Swissness» der DKG Zertifizierung, also einer Form von Zertifizierung, die auf dem deutschen Modell der DKG basiert, gleichzeitig jedoch den Besonderheiten der föderalen schweizerischen Strukturen und Sprachkulturen Rechnung trägt (NSK 4.1.1).
3. Diskussion in der SGMO im Kontext Smarter Oncology/Choosing wisely.
Die beschriebenen Aktivitäten sind teilweise eng verknüpft mit anderen Projekten der NSK, beispielsweise zur Frage nach Prinzipien und Anforderungen an Tumorboards (NSK 3.3) sowie zu Guidelines und Behandlungsrichtlinien. Dazu ist insbesondere auch auf die Arbeiten der SAQM/FMH zum sektor- und berufsgruppenübergreifenden Behandlungspfad Kolonkarzinom hinzuweisen (NSK 3.1). Als Moment der externen Qualitätssicherung ist zudem auf die Einführung des Krebsregistrierungsgesetzes (NSK 7.1) und die Arbeiten an den Registerdaten zur Behandlungsqualität und Datenverknüpfung (NSK 7.2) hinzuweisen. Last but not least sei in diesem Zusammenhang auch auf die Stärkung der Fachkompetenz der Gesundheitsfachleute hingewiesen (NSK 5.2.1 & 5.2.2).
* Avedis Donabedian: The Definition of Quality … Band 1, Health Administration Press, 1980, ISBN 0-914904-48-5.